Kataster - Eine Quelle für die Familienforschung

Veranstaltungstermin: 
Donnerstag, 7. Februar 2019 - 19:00
Referent: 
Georg Felber
Veranstalter: 
BLF-Bezirksgruppe Schwaben

Georg Felber stellte alte Landkarten vor, beginnend ab ca. 1500, aber auch einer alten römischen Karte aus dem 3. Jahrhundert, die das ganze Römische Reich darstellt. Die Große Bayerische Landtafel, bestehend aus 24 Holzschnitten, war das erste offizielle Kartenwerk Altbayerns. Die geschichtsbedingten Änderungen der Grenzen durch Kriege, Landtausch usw., hatten auch Einfluss auf die Entstehung von Karten. 1790 bis 1830 wandelte sich Bayern in einen „modernen“ Staat. Die Protagonisten Napoleon (Ziel: Pufferland zwischen Frankreich und Österreich) und Kaiser Franz II. (Ziel: Landgewinn durch „Bayern zum Reich bringen“). Dazwischen Maximilian von Montgelas und Maximilian I. Joseph. Ab 1800 wurde die topograhische Landkarte auf Solnhofener Schieferplatten erstellt, dadurch erhöhte sich die Qualität und die Vervielfältigung der Karten wurde einfacher.

Der Referent zeigte die unterschiedlichen Karten und welche politischen Entwicklungen zur Katastererstellung führte. 1813 hatte Bayern fast die heutige Grenzen. Das damalige Problem waren die unterschiedlichen Grundsteuerarten (114 verschiedene Grundsteuerarten), ein ungerechtes Steuersystem; auch das Schulwesen war unterschiedlich geregelt. Montgelas reformierte das Steuersystem – nötig dafür Abschaffung der ständigen Steuerprivilegien, Landvermessung und Neugliederung von Bayern (Kreise, kreisunmittelbare Städte, Landgerichte, Steuerdistrikte). So wurde ab 1808 das Land Bayern vermessen (modernes Messwerkzeug durch bessere optische Gläser im Theodolit). Ganz Bayern wurde in Hauptdreiecke und im nächsten Schritt kleinere Dreiecke eingeteilt und vermessen. Diese Urpositionsblätter wurden im Maß 1:5.000 erstellt. 1830 entstanden die Grundbücher mit neuem Flurnummern und für jedes Haus ein Katasterblatt mit Angabe der Steuerabgabe, Grundstücksgröße und natürlich den Besitzer.

Mehrere Kataster wurden vorgestellt und erläutert. Festgehalten sind darin die An- und Verkäufe, Besitzerwechsel, der Einheitswert und die Bonität als Steuergrundlage. Die Vermessung und die Erstellung des Urkatasters dauerte Jahre. Die Kataster wurden bis 1955 geführt und durch Grundbücher ersetzt. Im Jahre 1855 änderten sich die Maße und Gewichte und so wurde alles umgerechnet von Tagwerk auf Hektar usw.

Für Heimat- und Familienforschern sind die Grundkataster eine nicht uninteressante Quelle, um die eigenen Forschungen zu ergänzen

Art der Veranstaltung: 
Vortrag, Referat
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Schwaben
Teilnehmerkreis: 
für BLF-Mitglieder; Gäste sind herzlich willkommen
Anmeldung: 
Anmeldung nicht erforderlich
Teilnehmerzahl BLF-Mitglieder: 
39 Mitglieder
Teilnehmerzahl Gäste (Nichtmitglieder): 
1 Gast
Teilnehmerzahl gesamt: 
40 Teilnehmende