20 Jahre Stammbaumtisch Nordschwaben
Vor 20 Jahren fand am 13. Mai 1996 das erste Stammtischtreffen mit 23 Personen statt, die vorher einen oder mehrere VHS-Kurse mit Manfred Wegele zum Thema: „Die deutsche Schrift“, „Lesen alter Schriften“ oder „Ahnenforschung – ein faszinierendes Hobby“ besucht hatten. Bis 2006 fanden die Treffen in der „Schmalznudel“ in Bäumenheim statt, nach der Schließung des Lokals, folgte der „Umzug“ in das HBV-Heim in Erlingshofen. Das Gründungsdatum 1996 ist umso bemerkenswerter, da er der erste genealogische Stammtisch bayernweit war. Inzwischen haben wir im Verbreitungsgebiet des BLF 31 Stammtische. Das Konzept ist einfach: Hier treffen Anfänger, Fortgeschrittene und Profis in unkomplizierter Art zusammen, ohne Zwang einer Mitgliedschaft.
Beim Festabend am 21. Mai konnte Manfred Wegele Herrn Dr. Peter Fassl, Bezirksheimatpfleger und Festredner, Herrn Bürgermeister Karl Malz, der ein Grußwort sprach, Herrn Dr. Johannes Strasser, Altbürgermeister, ehem. Landtagsabgeordneter und Dozent an der Uni sowie Herrn Alfred Stöckl, ebenfalls Altbürgermeister Tapfheims und ehem. stellv. Landrat begrüßen. Auch der Rektor a.D. Franz Eberle, Leiter der VHS-Außenstelle Tapfheim, das Ehepaar Kubicek, ehem. Wirtsleute der „Schmalznudel“ und zahlreiche Stammgäste fanden den Weg in den Festsaal. Sowohl Herr Wegele, als auch Herr Dr. Fassl bei seinem Vortrag mit dem Titel: „Die Bedeutung der Familiengeschichtsforschung für Orts- Landes- und Kulturgeschichte“ sprachen über die Kooperation der Familienforscher und der Archive. Herr Dr. Fassl hob die Bedeutung der zahlreichen Ortsfamilienbücher und Ortschroniken hervor. Die Anzahl in Nordschwaben ist ungeschlagen und bietet zahlreiche Möglichkeiten der Auswertung, von Todesursachen, Seuchenforschung, Berufe, Migrationsbewegungen bis zu Kindersterblichkeit und Lebenserwartung. Daher ist auch die Anfrage der Augsburger Uni zu einer Kooperation beim Friedhofsprojekt nicht verwunderlich. Aufgaben, die früher teuer von Berufsgenealogen oder Historikern übernommen wurden, wie die Erstellung von Ortschroniken, haben zunehmend Familienforscher übernommen. Er dankte Herrn Wegele für die Impulse, die er in den vergangenen Jahren gesetzt hat, sei es bei den Stammtischen, der Schulung von Familienforschern oder den Projekten. Besonders die beiden Projekte, Friedhofsdokumentation und Sterbebilderfassung sind bemerkenswert und können weiter wissenschaftlich (z.B. Sterbebilder 1. Weltkrieg, Änderung der Inschriften, vor allem 1917 und 1918) ausgewertet werden.
Am 22. Mai besichtigten ca. 150 Besucher die Ausstellung zum Thema Familienforschung. Sowohl Vor- und Nachfahrentafeln, Stammtafeln und Quellbeispiele als auch Themen wie „Reformator des Rieses“, Scharfrichter, BLF-Projekte und Mühlengeschichte wurden in Vitrinen vorgestellt. Die Beratung zu allen Themen der Familienforschung, die Vorstellung der Ortsfamilienbücher und weiterer Veröffentlichungen rundeten das Angebot ab. Für das leibliche Wohl war natürlich auch gesorgt, bei Kaffee und selbstgebackenen Kuchen konnte man sich stärken und austauschen.
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