Nachlass-/Erbrechtsregister
Das Staatsarchiv München hat in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesverein für Familienkunde e.V. (BLF) ein Crowdsourcing-Projekt gestartet.
Ziel ist es, die Nachlass-/Erbrechtsregister, die im Staatsarchiv München lagern, digital zu erfassen und im Internet online zur Verfügung zu stellen.
Für Nachlass- und Teilungssachen wird bei den Amtsgerichten ein Erbrechtsregister geführt, und zwar chronologisch (jahrgangsweise). Es beinhaltet im Wesentlichen die persönlichen Daten des Erblassers (Name, Wohnort, ggf. weitere Angaben, z. B. Beruf/Stand) sowie den Verweis auf die zugehörige Akte, die die entsprechenden Unterlagen enthält. Hier sind für den Familienforscher wertvolle Informationen enthalten. So werden alle Erbberechtigten zum Zeitpunkt des Todes des Erblassers mit ihren persönlichen Daten und ihrem damaligen Aufenthaltsort aufgeführt, ergänzt durch den angefallenen Schriftwechsel und ggfs. vorhandene Testamente/letztwillige Verfügungen. Nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen geben die Amtsgerichte die Akten sowie die Registerbücher an das zuständige Staatsarchiv ab. Da bislang kein übergreifendes alphabetisches Verzeichnis zu den Erbrechtsfällen besteht, muss man, um eine Nachlassakte zu finden, erst die Registerbücher sequentiell durchforsten und kann dann, mit der dort angegebenen Registernummer, die Akte zur Einsichtnahme anfordern. Durch die digitale Erfassung der Register soll die Zugänglichkeit der archivierten Unterlagen, z. B. für Familienforscher, verbessert werden. Damit kann künftig über eine einfache Online-Abfrage ermittelt werden, ob es eine Nachlass-Akte gibt und welches Aktenzeichen sie hat. Das Auffinden und die Bestellung der interessierenden Akten für den Lesesaal wird damit stark vereinfacht und der zeitliche Aufwand für die Suche enorm verkürzt.
Das Kooperationsprojekt läuft so, dass das Staatsarchiv die Scans der Register zur Verfügung stellt; der BLF organisiert die manuelle Offline-Erfassung mittels freiwilliger Mitarbeiter. Die Erfassungsergebnisse werden später sowohl beim Staatsarchiv als auch beim BLF in durchsuchbarer Form online gestellt.
Wir laden alle Familienforscher und sonstigen Interessenten herzlich ein, das Projekt zu unterstützen und sich - nach eigenen Möglichkeiten und in freier Zeiteinteilung - an der Datenerfassung zu beteiligen. Weitere Angaben (auch beispielhafte Abbildungen von Register-Seiten sowie Kartenausschnitte der Amtsgerichtsbezirke) finden sie in der beigefügten PDF-Datei.
Nachfolgend sind die in Erfassung befindlichen (bzw. bereits erfassten) Amtsgerichtsbezirke mit den damals zugehörigen Gemeinden aufgeführt:
- Amtsgerichtsbezirk Aichach
- Beschreibung: Das Landgericht Aichach (älterer Ordnung) wurde 1803 gegründet und 1879 durch das Amtsgericht Aichach abgelöst. Das Amtsgericht Aichach umfasst den ehemaligen Landgerichtsbezirk Aichach mit den Gemeinden Adelzhausen, Affing, Aichach, Aindling, Algertshausen, Allenberg, Alsmoos, Altomünster, Aufhausen, Binnenbach, Ecknach, Edenhausen, Edenried, Eisingersdorf, Gallenbach, Gaulzhofen, Griesbeckerzell, Gundelsdorf, Handzell, Haslangkreit, Haunswies, Hausen, Heretshausen, Hilgertshausen, Hohenzell, Hollenbach, Igenhausen, Inchenhofen, Kiemertshofen, Kleinberghofen, Klingen, Kühbach, Mainbach, Motzenhofen, Oberbachern, Oberbernbach, Oberdorf, Obergriesbach, Obermauerbach, Oberschneitbach, Oberschönbach, Oberwittelsbach, Oberzeitlbach, Petersdorf, Pichl, Randelsried, Rapperzell, Rehling, Ruppertszell, Sainbach, Schiltberg, Schnellmannskreuth, Schönbach, Schönleiten, Sielenbach, Stockensau, Stotzard, Stumpfenbach, Sulzbach, Tandern, Thalhausen, Tödtenried, Todtenweis, Unterbernbach, Untergriesbach, Unterschneitbach, Unterwittelsbach, Walchshofen, Willprechtszell, Wollomoos und Zahling sowie die vorher zum Landgerichtsbezirk Rain gehörenden Gemeinden Ebenried, Immendorf, Osterzhausen und Pöttmes.
- Digitale Erfassung: Jahrgänge 1967 und früher
- Stand der Erfassung (24.09.2024): Jahrgänge 1882-1967; ca. 22.500 Einträge
- Amtsgerichtsbezirk Ebersberg
- Beschreibung: Der Zuständigkeitsbereich umfasste die damaligen Gemeinden Anzing, Aßling, Baiern, Bruck, Ebersberg, Egmating, Elkofen, Forstinning, Frauenneuharting, Gelting, Glonn, Grafing, Hohenlinden, Eglharting, Lampferding, Loitersdorf, Schwaben, Moosach, Nettelkofen, Oberndorf, Oberpframmern, Ottenhofen, Parsdorf, Pliening, Poing, Pöring, Schalldorf, Steinhöring, Straußdorf und Zorneding.
- Digitale Erfassung: Jahrgänge 1863-1950
- Stand der Erfassung (24.09.2024): Jahrgänge 1932-1950; ca. 4100 Einträge
- Amtsgerichtsbezirk Geisenfeld
- Beschreibung: Das Landgericht Geisenfeld (älterer Ordnung) wurde 1862 gegründet und 1879 durch das Amtsgericht abgelöst. Der Zuständigkeitsbereich umfasst 27 Gemeinden aus dem alten Landgericht Pfaffenhofen, nämlich Burgstall, Fahlenbach, Gaden bei Geisenfeld, Gambach, Gebrontshausen, Geisenfeld, Geisenfeldwinden, Gosseltshausen, Gotteshofen [2], Haushausen, Hög, Königsfeld, Langenbruck, Niederlauterbach, Nötting, Oberlauterbach, Parleiten, Pörnbach, Puch, Raitbach, Rohrbach, Rottenegg, Untermettenbach, Unterpindhart, Winden am Aign, Wolnzach und Zell sowie 12 Gemeinden des alten Landgerichts Ingolstadt, nämlich Engelbrechtsmünster, Ernsgaden, Gaden bei Pförring, Hartacker, Ilmendorf, Irsching, Münchsmünster, Rockolding, Schillwitzried, Vohburg an der Donau, Westenhausen und Wöhr.
- Digitale Erfassung: Jahrgänge 1863-1973
- Stand der Erfassung (24.09.2024): Jahrgänge 1926-1973; ca. 7700 Einträge
- Amtsgerichtsbezirk München
- Beschreibung: Der Amtsgerichtsbezirk München umfasst die kreisfreie Stadt München und den angrenzenden Landkreis München (gemäß dem Stand vor der Gebietsreform von 1972).
- Digitale Erfassung: Vom Jahrgang 1939 rückwärts, bis ins frühe 19. Jahrhundert.
- Stand der Erfassung (09.10.2023): Jahrgänge 1923-1939; ca. 67.500 Einträge
- Amtsgerichtsbezirk Schrobenhausen
- Beschreibung: Der Amtsgerichtsbezirk Schrobenhausen bestand von 1879 bis 1973 (vorher: Landgerichtsbezirk Schrobenhausen). Er umfasste die Gemeinden Adelshausen, Alberzell, Aresing, Berg im Gau, Brunnen, Deimhausen, Diepoltshofen, Edelshausen, Freinhausen, Gachenbach, Gerolsbach, Grimolzhausen, Hirschenhausen, Hohenried, Hohenwart, Hörzhausen, Klenau, Klosterberg, Koppenbach, Langenmoosen, Lauterbach, Malzhausen, Mühlried, Peutenhausen, Pobenhausen, Rettenbach, Sandizell, Sattelberg, Schrobenhausen, Seibersdorf, Singenbach, Steingriff, Strobenried, Volkersdorf (wurde am 01.08.1927 vom Amtsgerichtsbezirk Schrobenhausen abgetrennt und dem Amtsgerichtsbezirk Pfaffenhofen zugeteilt), Waidhofen, Wangen, Weichenried, Weilach und Weilenbach.
- Stand der Erfassung: Der Registerbestand mit insgesamt ca. 15.600 Einträgen für den Zeitraum 1746-1953 ist komplett erfasst.
- Gesamt: ca. 117.400 Einträge (Stand: 24.09.2024)
- Für weitere Erläuterungen steht Ihnen Winfried Müller (E-Mail: oberbayern@blf-online.de) gerne zur Verfügung.
- Für das Amtsgericht Schrobenhausen und Aichach koordiniert Anna Probst die Erfassungsarbeit.
- Projektstart war im Juli 2021
- siehe auch die Vorstellung des Projekts ab ab Minute 44:10 in der Aufzeichnung der Online-Veranstaltung von ICARUS4all über "Crowdsourcing"-Projekte
- siehe auch die Veranstaltung "Crowdsourcing im Staatsarchiv München" am 22.09.2022
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