Online-Veranstaltung von ICARUS4all über "Crowdsourcing"-Projekte
Im Rahmen einer Online-Veranstaltung wurde über verschiedene "Crowdsourcing"-Projekte berichtet. Dabei geht es um genealogische Vereine, die in Kooperation mit Archiven wichtiges Archivgut erschließen, und die dies mit Hilfe engagierter, freiwilliger Mitglieder in Form von digital gestützten Crowdsourcing-Projekten tun. Crowdsourcing – auch Crowdworking – ist in unserem Fall eine Auslagerung traditionell interner archivarischer Aufgaben an eine Gruppe Freiwilliger.
Der Mehrwert für die Mitglieder und die Forschergemeinde insgesamt liegt dabei auf der Hand, denn das aktive Arbeiten in Beständen vertieft nicht nur das inhaltlich-faktische Wissen, sondern auch die Bestandskenntnis und damit die archivarische Kompetenz. Für die Archive wiederum entsteht eine Win-Win-Situation, weil sie dadurch eine Kernaufgabe unter den Auspizien einer deutlichen personellen Entlastung erledigen können. Die enge Zusammenarbeit sorgt dafür, dass das Ergebnis zwar ein „User Generated Content“ ist, aber die entsprechende archivische Qualität besitzt.
In letzter Zeit können wir daher sogar die Tendenz beobachten, dass Archive aktiv auf genealogische Vereine zugehen, um die Möglichkeit solcher gemeinsamer Vorhaben auszuloten. Dem Ziel, Archive und Nutzer im digitalen Zeitalter noch intensiver zu vernetzen, kommen wir dadurch ein Stückchen näher.
Die Vortragenden waren:
- Xaver Baur über das Crowdsourcing-Projekt "Kirchenbücher des Bistums Augsburg"
- Susanna Nicola über die Crowdsourcing-Angebote des Vereins für Computergenealogie
- Sabine Scheller über das Sterbebilder-Projekt des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde (BLF)
- Winfried Müller, Leiter der Bezirksgruppe Oberbayern des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde (BLF), über das Kooperationsprojekt mit dem Staatsarchiv München
Moderator: Manfred Wegele, Präsident ICARUS4all
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