Sterbebilder im Wandel der Zeit
In unserem sehr erfolgreichen Mitmach-Projekt wurden inzwischen über 1.234.000 Sterbebilder von vielen fleißigen Helfern eingescannt und in einer Datenbank erfasst. Über die Jahre waren es etwa 150-200 Personen, die mehr oder weniger ihrer freien Zeit in die Erfassung der Daten der Sterbebilder investierten. Unser herzlicher Dank gilt Allen, die sich hier eingebracht haben und im Besonderen den Administratoren im Hintergrund.
Aus dem Erfassungsgebiet, das ganz Bayern und die Grenzregionen zu Österreich hin umfasst, tauchen immer wieder besondere und äußerst interessante Sterbebilder auf. Kurios war z. B. ein Sterbebild aus der Donauwörther Region von 1893, auf dem die Druckerei ihre eigene Werbung im unteren Teil des Sterbebildes mit aufdruckte (siehe Abbildung), oder handgeschriebene Sterbebilder aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
In früheren Zeiten war es den Menschen wichtig, möglichst viele Informationen über die Verstorbenen auf die Gedenkbilder mit aufzunehmen, was für uns in der Familien- und Heimatforschung heute eine aufschlussreiche Sekundärquelle darstellt. Heutzutage wird es leider immer mehr Mode, viele eindeutige Angaben, wie z. B. Geburts- und Sterbeort oder den Beruf wegzulassen und die Daten des Verstorbenen auf ein Minimum zu begrenzen. Eine spätere Zuordnung wird damit teilweise unmöglich gemacht. Denn welcher der zahlreichen Josef Mayr oder Maria Huber, von denen nur das Geburtsjahr und das Sterbejahr abgedruckt wurde, ist der Vorfahre, den man eigentlich sucht?
(Anna Probst)
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