Kooperation mit anderen Gruppierungen
Der BLF zählt zu den Gründungsmitgliedern der DAGV (Deutsche Arbeitsgemeinschaft Genealogischer Verbände), der Dachorganisation der genealogischen Vereine im deutschsprachigen Raum, dazu zählen z. B. auch Vereine aus den Niederlanden, Frankreich oder Belgien. Eine wichtige Organisation und ein Sprachrohr in Politik und Gesellschaft für die Anliegen der Familienforscher. Alljährlich wird ein Genealogentag an wechselnden Orten abhalten. Der BLF war schon mehrfach Ausrichter (1955 in Augsburg, 1961 in Regensburg, 1974 in München, 1982 in Passau, 1997 in München) dieser „Forscher-Messe“. Anlässlich des 90. Gründungsjubiläums im Jahre 2012 hat sich der BLF wiederum bereit erklärt, den 64. Genealogentag auszurichten. Die Organisation für das Großereignis vom 31.08. bis 03.09.2012 in Augsburg hat die Bezirksgruppe Schwaben übernommen.
Nicht nur international, sondern insbesondere auch mithilfe regionaler Netzwerke, die über die Bezirksgrenzen hinausgehen, werden rege Kontakte gepflegt. Unterhalb der Vereinsebene bilden die inzwischen zahlreichen Forscherstammtische eine gewisse erste Anlaufstelle. Meist sind kompetente langjährige Vereinsmitglieder mit der Leitung betraut oder gern gesehene Referenten. Diese zwanglosen Zusammenkünfte setzen eine niedere Hemmschwelle, die es erlaubt, einfach mal vorbeizuschauen, ohne den Zwang einer Mitgliedschaft. Hilfe zur Selbsthilfe heisst das Motto. Austausch von Informationen und Erfahrungen, Motivation und Anleitung stehen im Mittelpunkt. Hier werden interessierte Leute zu mündigen Forschern ausgebildet. Ehrgeiz entsteht durch das gute Beispiel der Kollegen. Nicht Hierarchie, sondern Kollegialität steht im Vordergrund.
Der Veranstaltungskalender der meisten Forscherstammtische ist beeindruckend weit gefächert und anspruchsvoll thematisiert. Der Bogen spannt sich weit von der sinnvollen Internet- und Spezialsoftware-Nutzung, ohne die der heutige Forscher wohl kaum noch auskommt, bis zur klassischen Schriften- und Archivalienkunde. Rechtliche Fragen werden ebenso diskutiert wie eine immer wieder gestellte Frage „Wie komme ich zu einem eigenen Familienwappen?“
Der sog. „Große Schwäbische Forscherstammtisch“, der bereits zehnmal stattfand, und anlässlich unserer Ausstellung zum 80-jährigen Vereinsjubiläum im Jahre 2002 in Augsburg ins Leben gerufen wurde, ist auch Anlass für nichtschwäbische Stammtische oder Vereine, wie z.B. die GFF (Gesellschaft für Familienforschung in Franken), der AKdFF (Arbeitskreis Donauschwäbischer Familienforscher), der im BSW (Bahnsozialwerk) organisierten Eisenbahngenealogen oder die Vorarlberger-Gruppe IGAL (Interessengemeinschaft Ahnenforscher Ländle) dort ebenfalls in Gruppen vertreten zu sein. Fast jeder Forscher hat ja nicht nur regional begrenzt vorkommende Vorfahren, so hat er hier die Gelegenheit, mit sehr kompetenten Ansprechpartnern persönlich in Kontakt zu treten und gemeinsame Projekte zu besprechen und zu koordinieren.
In diesem Zusammenhang sei auch auf unser „Nordschwäbisch-mittelfränkisches Ahnenforschertreffen“ hingewiesen, welches ebenso auf eine bereits über 15-jährige Tradition zurückblicken kann. Hier kommen Ahnenforscher vornehmlich aus Bayerisch-Schwaben und Mittelfranken jährlich einmal an wechselnden Orten zusammen, um die regionalen Besonderheiten durch Führungen, Archivbesuche und die Auskünfte kompetenter Ansprechpartner vor Ort in lockerer Atmosphäre kennen zu lernen. Solche grenzüberschreitenden Kontakte, die es in den verschiedensten anderen Winkeln Bayerns gibt, sind meist auf die Initiativen einzelner aktiver Forscher zurückzuführen.
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