Eröffnung der Ausstellung "80 Jahre BLF"
Begrüßung und Kurzdarstellung des Vereins:
Herr Wegele begrüßt die anwesenden Ehrengäste, den Schirmherrn Herrn Theodor Gandenheimer, die Mitglieder und Gäste. Er stellt den Anwesenden die Vorstandsmitglieder der Bezirksgruppe Augsburg vor. Herr Wegele legt die Zielsetzung der Ausstellung dar. Neben künstlerisch gestalteten Stammbäumen, Ahnentafeln, schönen und aussagekräftigen Familienwappen und beeindruckenden Lebensbildern aus vergangenen Tagen wird auch der Einsatz und Nutzen moderner Hilfsmittel, z. B. spezieller Computerprogramme präsentiert. Anschließend berichtet er über die Arbeit des BLF. Neben regelmäßigen Vereinsabenden mit Vorträgen, Leseübungen und Workshops, bei denen auch der Informations- und Erfahrungsaustausch gepflegt wird, bietet der Verein Sonderveranstaltungen, wie Archivbesuche oder Exkursionen an. Herr Wegele spricht über die Gelben Blätter, das Infoblatt, die VHS-Kurse, die Stammtische usw. Er zeigt die ganze Palette der Forschungsaktivitäten auf, die der Verein und seine Mitglieder anbieten. Herr Wegele übergibt das Wort an Herrn Theodor Gandenheimer.
Grußwort des Schirmherrn:
Herr Theodor Gandenheimer begrüßt die Anwesenden sehr herzlich. Er berichtet, dass es seine erste Amtshandlung als „ehemaliger Bürgermeister“ der Stadt Augsburg ist. Herr Gandenheimer spricht über seine Erfahrungen mit den Familienforschern und dem BLF. Gerne erinnert er sich an die Führung durch das Rathaus im vergangenen Jahr.
Herr Wegele dankt Herrn Gandenheimer für seine netten Worte und stellt Herrn Helmut Schmidt vor, den Ehrenvorsitzenden der Bezirksgruppe Augsburg.
Grußwort und Kurzdarstellung der Vereinsentwicklung:
Herr OStD i. R. Helmut Schmidt begrüßt die anwesenden Ehrengäste, Mitglieder und Gäste recht herzlich. Er freut sich kurz die Vereinsentwicklung darstellen zu dürfen. Am 19.05.1922 wurde in der Landeshauptstadt München der Verein gegründet. Er berichtet über die Entwicklung des Vereins, von der Gründung der Bezirksgruppen, dem Aufbau der Bibliothek und seinen Vorsitzenden. Als Ehrenvorsitzender wünscht er dem Verein weiterhin Harmonie und Erfolge in der Familienforschung.
Herr Wegele bedankt sich bei Herrn Schmidt für die Ausführungen und übergibt das Wort an Herrn Dr. Peter Fleischmann.
Festvortrag „Vielseitige Verhältnisse - Ein Staatsarchiv und die Familienforscher“:
Herr Dr. Fleischmann begrüßt die Anwesenden sehr herzlich. Er beginnt seinen Vortrag mit dem Gedicht „Der Archivar“ von August Sperl. Er berichtet von den Lebensumständen früherer Generationen, die man durch die Familienforschung kennen lernt. Unwillkürlich wird der Forscher dabei mit Hilfswissenschaften konfrontiert. Er spricht über die Nachnamensentwicklung, die vor ca. 25 Generationen begann. Früher waren die häufigsten Vornamen bei den Mädchen Anna, Maria, Barbara und Margaretha, bei den Jungen Johann, Konrad, Georg und Friedrich, nur jedes 4. Kind hatte einen anderen Vornamen.
Jeder hat zu Hause ein Archiv, Geburtsurkunden, Führerschein, Heiratsurkunden, Zeugnisse usw.. Er spricht über die Probleme der Forscher, die meinst schon bei der Schrift anfangen. Er vergleicht die alte Schrift mit einem Kreuzworträtsel. Daher ist ein Kursus (den z. B. das Staatsarchiv anbietet) zum Erlernen der alten Schrift empfehlenswert.
Die Archivbesucher (Klienten) werden in drei Typen eingeteilt:
- Profi (ca. 50 %): ausreichend Leseerfahrung, kann selbst Bestellungen ausfüllen
- Amateure (ca. 40 %): kann schlecht lesen, braucht Hilfe beim Bestellen
- Diletanten (ca. 10 %): (Liebhaber von Ausgewähltem) kann nichts lesen, braucht ständig Rat und Hilfe.
Ferner gibt es verschiedene Typen, wie z. B. den Pünktlichen, der kommt immer am Donnerstag von 8 bis 12 Uhr, der Unbeholfene, heben immer aus, finden aber nichts, oder der reisende Schreibtisch, komplette Aktentasche, vom Spitzer über Stifte, Papier, alles was man so braucht.
Familienforschung ist harte Arbeit. Aber Familienforscher sind hartnäckig und kämpfen sich durch.
Herr Dr. Fleischmann berichtet über den Neubau des Staatsarchivs in Augsburg, er stellt den Bestand kurz vor und erläutert, wie das Archiv zu seinen Beständen kommt. Von 10 Facharchivaren und 8 Angestellten werden pro Jahr ca. 2000 schriftliche Anfragen bearbeitet, täglich sind 10 bis 12 Benutzer anwesend, denen 13.000 Archivalien im Jahre 2001 vorgelegt wurden, 860 Photoaufträge wurden bearbeitet (über 20.000 Kopien). 470 Archivalien wurden restauriert. Das Archiv umfasst 25 Regalkilometer, von denen 23,5 km belegt sind, ca. ½ Milliarde Seiten lagern im Archiv – daher vielseitige Verhältnisse. Pro Jahr kommen 400 m dazu, man kann sich ausrechnen, dass das Archiv bald voll ist, daher ist ein Antrag für den Erweiterungsbau bereits gestellt.
Was macht eigentlich ein Archivar?
Wenn er nach seinem Beruf gefragt wird, sagt er manchmal, er komme aus der Altpapierbranche, da zeigt kaum Jemand Interesse, anders, wenn er sagt, dass er Archivar ist. Ein Archivar im Staatsarchiv forscht nicht, im Stadtarchiv forscht der Archivar nach Stadtgeschichte usw. Archivare sind Lotsen, er kann dem Klienten die Forschung nicht abnehmen sondern ihm nur zeigen, wo er fündig werden kann.
Was erwartet das Staatsarchiv von seinen Klienten? Ernsthaftigkeit und dass die Ergebnisse der Forschung nicht zu Hause schlummern, sondern veröffentlicht werden.
Herr Wegele bedankt sich bei Herrn Dr. Fleischmann für den interessanten und humorvollen Vortrag und überreicht ihm ein Geschenk.
Herr Wegele und Frau Scheller überreichen Herrn Gandenheimer ein Präsent. Herr Wegele gratuliert Herrn Flossmann zum Geburtstag und dankt ihm für den Einsatz in den letzten Tagen, auch ihm überreicht Frau Scheller ein Geschenk. Herr Wegele bedankt sich bei den vielen Helfern, die diese Ausstellung erst möglich gemacht haben. Er bittet Herrn Werner Bub das Schusswort zu sprechen.
Schlusswort:
Herr Werner Bub, der neugewählte Vorsitzende des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde, stellt sich kurz vor und berichtet von den Vorbereitungen zu den Ausstellungen in München, Passau und Regensburg. Er freut sich, dass die Augsburger als erste Bezirksgruppe eine Ausstellung eröffnen können.
Herr Wegele bedankt sich bei Herrn Bub für die Schlussworte und bittet die Anwesenden nun zur Besichtigung der Ausstellung und anschließend zum Buffet.
Führung durch die Ausstellung:
Die Anwesenden besichtigen die Ausstellung, die Gestalter der Vitrinen stehen für Fragen zur Verfügung. Von dem Angebot wird rege Gebrauch gemacht.
Gesprächsrunde bei Getränken und kaltem Buffet:
Bei Speis und Trank klingt der Abend sehr gesellig aus. Es finden rege Diskussionen statt, und die Ausstellung wird allgemein sehr gelobt.
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