War ein Deutschstämmiger der König von Tahiti?
Bevor Herr Hanno Trurnit über seine interessante Forschungsreise in den Pazifik spricht, erläutert er den Stand des Augsburger Projektes "Augsburger Patrizier". Die Datenbank umfasst inzwischen 12.000 Personen. Sie kann im Internet eingesehen werden.
Im letzten Jahr war er zusammen mit Dr. Dr. Knabe auf den Spuren deutscher Kaufleute im 16. Jahrhundert. Mit DNA-Analysen und der Untersuchung von Eisenfunden (z.B. Schiffskanonen) soll geklärt werden, ob Überlebende eines Fuggerschiffs auf Tahiti lebten und Pomare I., König von Tahiti zu Zeiten der englischen Kapitäne Cook und Bligh, ein Nachfahre eines adeligen Kanoniers aus Pommern war. 1929 wurden auf der Toamotu-Insel Amanu vier eiserne Kanonen und ein kleines Schiffsgeschütz gefunden. Herr Dr. Dr. Knabe, "ein phantasiebegabter Forscher aus Königsbrunn bei Augsburg", möchte mit Hilfe moderner Forschungsmethoden beweisen, was bisher nicht zu beweisen war. 1525 starteten sieben Schiffe im Auftrag des spanischen Königs (u. a. finanziert von Jakob II. Graf von Fugger und Bartholomäus v. Welser) von Spanien aus Richtung Indien um Gewürze zu kaufen. Der Verbleib von sechs Schiffen ist bekannt, die "San Lesmes" verschwindet 1526 zunächst spurlos. Herr Trurnit stellt die verschiedenen Theorien vor, was mit diesem Schiff passiert ist. Angeblich befand sich auf dem Schiff ein Kanonier namens "Enrique de Pomar", ein möglicherweise adeliger Kanonier aus Pommern - bisher konnte noch kein Heinrich von Pommern von Genealogen gefunden werden. Mittels Vergleich der DNA-Analysen der ältesten Bewohner des Atolls Amanu, Mitgliedern der Pomare-Familie in Papeete und Nachkommen der Markgrafen von Baden soll geklärt werden, ob es Übereinstimmungen gibt.
Herr Trurnit erzählt anekdotenreich die verschiedenen Stationen der Reise, die Eisenfunde sowie den Erfahrungen mit den Bewohnern und mit Dr. Dr. Knabe.
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