Regimentsgeschichten - Rang- und Stammlisten sowie Militärkirchenbücher als genealogische Quelle
Herr Lesaar ist der Ehrenvorsitzende der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V. und blickt auf eine langjährige, sehr erfolgreiche Familienforscherkarriere zurück.
Er begann seinen Vortrag mit den Regimentsgeschichten. Anschließend sprach er über die Stammlisten, die den Lebenslauf, die berufliche Laufbahn eines Offiziers und zum Teil durchgehende Familiengeschichten enthalten. Er verwies auf zahlreiche gedruckte und ungedruckte Quellen und verteilte dazu Material. In Bayern (Hauptstaatsarchiv München) gibt es z.B. 472 Personalakten der königlich-bayerischen Militärärzte zwischen 1871 und 1914.
Sehr interessant sind auch die Militärkirchenbücher, von denen es zwei Variationen gibt. Zum einen die Regimentskirchenbücher, die der Regimentspfarrer in seiner Satteltasche mitführte, worin alle Taufen (einige Offiziere hatten ihre ganze Familie im Tross), Heiraten und Sterbefälle dokumentiert wurden und zum anderen sind es die Militärkirchenbüchern der Kirchen am Stammsitz der Garnison, in denen ebenso diese Ereignisse dokumentiert wurden. Ab 15.09.1828 waren Militärkirchenbücher vorgeschrieben, zum Teil wurden sie aber erst später begonnen, z.B. die kath. Militärpfarre St. Maximin in Trier erst 1837 (1863 Einträge, 4009 Personen- und über 1000 Ortsnamen, Bücher wurden ausgewertet und veröffentlicht).
Eine weitere Quelle für die Familienforschung sind die Generalvikarprotokolle. Da die Regimenter unterwegs waren, konnten die drei vorgeschriebenen Verkündigungen vor einer Heirat nicht erfolgen. Ersatzweise wurde ein Antrag beim Generalvikariat auf eine Ehegenehmigung gestellt.
Herr Lesaar stiftete einige Bücher der Bibliothek, z.B. Militärpersonen in Stadt und Garnison Wesel von 1578 - 1800 Band II, oder ein Verzeichnis der Militärkirchenbücher.
Eine wichtige Anlaufstelle bei der Suche nach Informationen ist die Zentralnachweisstelle des Bundesarchivs in Aachen-Kornelimünster, deren Bestand von Personalunterlagen (ca. 4 Millionen Wehrstammbücher) von Soldaten, Offizieren und Beamten der Wehrmacht, über Verleihungsunterlagen von Orden und Ehrenabzeichen bis zu Personalunterlagen von Angestellten, Arbeitern und Helferinnen des Heeres und der Luftwaffe gehen. In Bayern findet man sehr viel im Bayr. Militärarchiv in München, z.B. die Stammrollen.
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