Leichenpredigten als Quellen für den Familienforscher
Leichenpredigten sind Reden, Nachrufe oder Totengedichte am Grab von Verstorbenen. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert erschienen sie gedruckt mit einem Umfang von 4 bis 200 Seiten für Adelige und wohlhabende Bürger.
H.-P. Alkofer nannte als Verbreitungsgebiet lutherisch protestantische Pfarreien oder bei den Calvinisten. Im Norden von Osnabrück über Hannover bis Berlin, südlich davon von Mainz über Würzburg bis Bamberg, im Osten in Schlesien, Pommern und Polen. Regensburg war eine Ausnahme wegen seiner Stellung als freie Reichstadt. Alkofer beschrieb auch den Aufbau von Leichenpredigten und ihren Inhalt. Der Familienforscher kann daraus auf einer bis zu 20 Seiten die Personaldaten, den Lebenslauf der Verstorbenen, sowie ganze Stammbäume entnehmen. Für Regensburg nannte der Vortragende 50 Adelige, 20 Gesandte, 26 Ärzte und 16 Pädagogen. Archive und Internetlinks ergänzten die Ausführungen. Reges Interesse fanden die während des Vortrages gezeigten Kopien von Leichenpredigten aus dem Regensburger Raum.
Erklärt wurden im Vortrag auch häufig vorkommende lateinische Begriffe und Redewendungen. Dies war für manchen eine gute Wiederholung und Vorbereitung für die eigene Forschung im Bischöflichen Zentralarchiv.
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