Franken – Pommern – Schlesien – München: Stationen persönlicher historischer Beziehungen vom frühen Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert
Priv.-Doz. Dr. Andreas Otto Weber, der Direktor des Hauses des Deutschen Ostens behandelte in seinem Vortrag in mehreren Stationen vom frühen Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert seine beruflichen und familiären Verbindungen zur deutschen Geschichte im östlichen Europa. Diese Zeitreise begann im frühmittelalterlichen Forchheim. Als wissenschaftlicher Assistent an der Uni Erlangen-Nürnberg und Kreisheimatpfleger des Landkreises Forchheim untersuchte er im Jahr 2004 für die Bayerische Landesausstellung „Edel und Frei. Franken im Mittelalter“ die Geschichte der Kaiserpfalz Forchheim, die im 9. Jahrhundert ein wichtiger Ort der politischen Auseinandersetzung des Frankenreiches und des später daraus entstehenden deutschen Reiches mit seinen östlichen Nachbarn, vor allem den slawischen Völkern war. Hier fanden wichtige Reichsversammlungen und Friedensschlüsse statt.
Als 1007 das Bistum Bamberg gegründet wurde, übernahm dieses diese Rolle und spielte unter Bischof Otto dem Heiligen, der als Pommernapostel gilt, eine wichtige Rolle in der Mission der slawischen Völker an der Ostsee. Über die Klostergründung in Dargun und dessen Besitzausstattung 1174 kam der Referent dann auf seine eigene Familiengeschichte zu sprechen. Das Kloster erhielt dabei Salzpfannen in Kolberg in Pommern (heute Kolobrzeg). In einem Verzeichnis der Salzjunker von 1444 erscheint dann einer von Webers Vorfahren, Hans von Hoghenhusen, das älteste fassbare Mitglied der Familie der Reichsfreiherren von Hohenhausen und Hochhaus. Über zwei Jahrhunderte gehörte diese Familie zum führenden Patriziat Kolbergs, stellte zahlreiche Bürgermeister und stand in Heiratsverbindungen mit zahlreichen Adelsfamilien Pommerns bis sie mit Johann von Hohenhausen, verheiratet mit Berta von Manteuffel durch einen Gütertausch 1639 nach Schlesien übersiedelte und dort in den Dienst verschiedener Niederschlesischer Teilherzogtümer eintrat. Verbindungen zum Kaiserhof brachten dann 1686 eine Standeserhöhung zum Reichsfreiherrn von Hohenhausen „und Hochhaus“. Ein Ururgroßvater mütterlicherseits und Kulmbacher Industrieller heiratete 1870 eine Dame aus dieser Adelsfamilie und errichtete für sie die „Trendelvilla“ in der heutigen Trendelstraße in Kulmbach. Er selbst war ein Nachfahre des Lukas Cranach d. Ä.
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