Dipl.-Ing. (FH) Anita Kuisle M.A., Leiterin des Büros für Technikgeschichte
Lehm-Barone, Spekulanten und Hungerleider suchten vor 100 Jahren ihr Glück im Ziegelgewerbe des Münchner Nordostens. Aus den Äckern Unterföhrings wuchsen innerhalb von vier Jahrzehnten 22 Fabrikschornsteine in den Himmel. Frau Kuisle berichtete über den rasanten Wandel des Dorfes, die immense Zuwanderung und wirft Schlaglichter auf das Leben der Menschen in jener Zeit.
Vorfahren von Frau Barth gründeten 1710 den Weiler Thomashof, heute Teil der Stadt Karlsruhe. Anläßlich der 300-Jahr-Feier des Ortes entschied sich Doris Barth, der Familiengeschichte nachzugehen. Nachdem sie die Suche bis ins Jahr 1464 nach Nordtirol führte, fokussierte sie sich auf den badischen Teil der Verwandtschaft. Da dieser Teil der Familiengeschichte eng mit der Geschichte des Ortes Thomashof verknüpft ist, hat sie auch diese aufgearbeitet. Insbesondere auch, weil bisher keine wissenschaftlich aufgearbeitete Ortsgeschichte vorlag.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Aubing von einer verheerenden Epidemie der asiatischen Cholera heimgesucht. Der aus einer alteingesessenen Familie stammende Franz Fürst hat nun erstmals auf der Grundlage der verfügbaren Quellen den Verlauf und die sozialen Folgen der Seuche für Aubing, seine Pfarrfilialen und Langwied-Lochhausen untersucht und in einem Buch beschrieben. In seinem Vortrag stellte er die wesentlichen Ergebnisse vor.
Die Geschichte der Fischerei am Starnberger See ist vor allem die Geschichte der Fischerfamilien. Roland Gröber stammt aus einer Starnberger Fischerfamilie und forscht seit vielen Jahren über die Geschichte der Fischerei. Am Beispiel seiner Familie, die über 450 Jahre am See lebte und mit der Fischerei ihren Lebensunterhalt verdiente, lässt er die Geschichte der Fischerei und der Menschen am See lebendig werden.
Gerhard Beck, Archivar der Fürstlichen Archive Harburg (Spielberger und Wallersteiner Archiv) stellte zuerst die unterschiedlichen Strafen (in Wort und Bild) in der Abstufung Ehrenstrafen (Halsgeige, Pranger usw.), Leibesstrafen (Brandmarkung, Auspeitschen, Abtrennen von Körperteilen wie Ohren, Hand, Zunge) bis zu den Todesstrafen (Schwert, Rädern, Vierteilen, Hängen, Ertränken) vor.
Herr Franz Karg, Archivleiter des Fuggerarchives in Dillingen, sprach über die Forschungsmöglichkeiten in den Rechnungsbüchern.
Zuerst ging es um die Amtsrechnungen 1705, deren Rechnungsjahr vom 1. März 1704 bis zum 28. Februar 1705 geht. Seit 1965 [sic?!] geht das Steuerjahr vom 1. Juli bis zum 30. Juni. Ein Amtsrechnungsbuch beginnt mit den Geldrechnungen (Ein- und Ausgaben), danach kommen die Getreiderechnungen (zuerst die Ein- danach die Ausgaben und zuletzt „Summa Sumarum“.
Forschungsmöglichkeiten im Stadtarchiv Regensburg unter neuer Leitung. Zu Beginn gab L. Baibl einen Überblick über die Organisation und den Bestand der Archivalien im Stadtarchiv. Dazu wurden Dokumente aus verschiedenen Epochen und Arten zur Einsichtnahme präsentiert. Aufgrund von Fragen gab Baibl spezielle Hinweise zur Vorgehensweise und zum Auffinden geeigneter Dokumente für den Fortgang der Forschung. Hinsichtlich von Kopien ist das Stadtarchiv gut gerüstet. Beim Gang durch die Magazine nahmen die Teilnehmer auch die Bibliothek der Bezirksgruppe in Augenschein.
Dr. Thomas Held ist seit 35 Jahren Mitglied beim Verein für Familienkunde in Baden-Württemberg e.V. und inzwischen der Vorsitzende. Der Verein wurde 1920 gegründet, anfangs nur Württemberg, ab 1947 für Baden-Württemberg mit dem Zusatz Wappenkunde. Der Verein war auch, für 20 bis 30 Jahre, die Deutsche Zentralstelle für Heraldik. Im Jahr 2015 wurde der Begriff Wappenkunde gestrichen. Zum 31. Dezember 2017 hatte der Verein 1088 Mitglieder. Es gibt 8 Regionalgruppen, die unterschiedliche Programme haben, teilweise mit Vortragsprogramm, andere reine Stammtische.