Brigitte Steinert, Stellvertretende Direktorin des Hauses des Deutschen Ostens (HDO)
1970 entstand gleichzeitig mit Gründung des HDO auch seine Bibliothek. Mit den etwa 80.000 Bänden zur Geschichte und Gegenwart der deutschen Siedlungsgebiete in Mittel-, Ost- und Südosteuropa ist sie die größte Spezialbibliothek ihrer Art in Bayern. Neben Büchern, Zeitungen, Zeitschriften, Karten und Tonmedien enthält sie auch Veröffentlichungen außerhalb des Buchhandels, z.B. von Privatpersonen oder Vereinen. Besonderheiten der Sammlung sind u.a. die Ortsmonographien (oft mit genauen Angaben der Besitzverhälnisse) sowie die Hand- und Wandkarten.
Das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) wird vom Bund und den Ländern finanziert und ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Ursprünglich 1949 gegründet, um die NS-Zeit wissenschaftlich aufzuarbeiten, erstreckt sich inzwischen seine Forschung auf den gesamten Bereich der deutschen Geschichte seit dem Ersten Weltkrieg. Neben den Vierteljahresheften für Zeitgeschichte ist das Ifz auch Herausgeber zahlreicher anderer Publikationen. Die Bibliothek ist eine öffentlich zugäng-liche Präsenzbibliothek mit z.B. über 200.000 Büchern.
Die Staatliche Bibliothek wurde 1816 gegründet als Königliche Bibliothek für den Regenkreis. Sie sollte ihren Bestand dem interessierten Publikum anbieten. Der Altbestand enthält die nach der Säkularisation aus den zugefallenen Beständen der Regensburger Klöster, der Bischöflichen Bibliothek und der Bibliothek der ehemaligen Reichstadt, die bis in das 14. Jahrhundert zurückreicht. Dazu gehören auch 7000 historische Karten des 16. bis 19. Jahrhunderts.
In einer Führung durch die Wissenschaftliche Bibliothek im Sudetendeutschen Haus stellte Frau Dr. Jana Osterkamp die Entstehung und die Aufgaben dieser einmaligen und größten Spezialsammlung zur Geschichte der böhmischen Länder, der Tschechoslowakei sowie Tschechiens und der Slowakei in Deutschland bzw. in Westeuropa mit ca. 147.000 Medieneinheiten vor. Die Bibliothek ist eine Fundgrube für alle Familienforscher, die familiäre Beziehungen zu den genannten Ländern haben. Mehr darüber in der nächsten Ausgabe des Informationsblattes.
Da sich die Veranstaltungen der Bezirksgruppe Oberbayern und des Arbeitskreis Sudetendeutscher Familienforscher München und Umgebung an diesem Tag zeitlich und thematisch ergänzten, gab es für die meisten Teilnehmer einen langen Arbeitstag, weil sie an mehreren bzw. sogar an allen angebotenen Programmen teilnahmen.
Die Planung, die im Stadtarchiv Regensburg gelagerte Vereinsbibliothek neu zu katalogisieren, wird Wirklichkeit. Eine Bibliothekarin konnte gewonnen werden. Die Dubletten werden wir zeitgerecht anbieten.
Herr Rolle gab einen Überblick über die Vereinsbibliothek in München, die er zusammen mit drei ständigen Kollegen und vielen gelegentlichen Helfern von der Bezirksgruppe Oberbayern in den Jahren von 2003 bis 2010 reorganisiert und entsprechend einem Vorstandsbeschluss gestrafft hat. Die Arbeiten waren für mehr als zwei Jahre infolge der Zwischenlagerung in Schleißheim unterbrochen. Insgesamt wurden für den heutigen Bestand von ca. 11.100 Bänden ca. 30 Minuten je Band aufgewendet! (es mussten allein ca. 9000 neue Rückenschilder gedruckt und aufgebracht werden, sowie die Bücher neu einsortiert werden).
Dr. Maximilian Schreiber, Bayerische Staatsbibliothek
Der Vortrag von Herrn Dr. Maximilian Schreiber beschäftigte sich mit zwei Themen: Dem Europeana-Projekt "Erster Weltkrieg in Alltagsdokumenten" und den elektronischen Informationsressourcen der Bayerischen Staatsbibliothek im Bereich der Geschichtswissenschaften.