Hella Weinschenk, Mitglied der Bezirksgruppe Niederbayern
An diesem Abend präsentiert unsere Stammtischkollegin Hella Weinschenk den Flachsanbau im Bayerischen Wald. Mit dem Thema "Eine kultur-historische Pflanze im Bayerischen Wald - Flachs" wird sie durch die Geschichte des Flachsanbaus, der Ernte, der Verwendung der Flachsfaser und deren Verarbeitung vor allem zu Leinen führen.
Fast jedem ist klar, wie wichtig es ist, dass man zu Lebzeiten regelt, was mit seinem Besitz nach dem Ableben passieren soll. Ein Testament ist die Lösung. Eine etliche Jahre zurückliegende Befragung von Familienforschern hat ergeben, dass etwa 70 Prozent dennoch keinerlei Regelungen getroffen haben, was mit ihren forscherischen Unterlagen geschehen soll. Alle Forschungsergebnisse zu publizieren, wäre der Königsweg, denn „Wer schreibt – der bleibt!“
Der zweite Vortragsblock beschäftigt sich mit der Gerichtsorganisation: Hochgericht, Niedergerichtsbarkeit, den Aufgaben der Hofmarken, der Unterscheidung: Weltliche Herrschaften / Geistliche Herrschaften (Vogtei), der Städte und Märkte, der Urbarsgerichte und Kastenämter, der Land- und Pfleggerichte sowie der Grundherren.
Der Vortrag zeigt die Unterschiede der bayerischen Grund- und Gerichtsherrschaft auf. Verbunden sind damit Einblicke in die dörfliche Gesellschaft unserer Gegend, die bäuerlichen Lasten, das frühere Erbrecht sowie die Rechtsformen des bäuerlichen Besitzes. Aufgezeigt werden die Verwaltungsstrukturen Bayerns: Wie wurde das Land eingeteilt und verwaltet? Welche Behörden und Ämter gab es? Schwerpunkte der aufgezeigten bayerischen Rechtsgeschichte sind die allgemeine innere Verwaltung, Polizei, Kommunalverwaltung, Organisation und Zuständigkeit der Gerichtsbarkeit und Justizverwaltung.
Roswitha Barthel, Mitglied der Bezirksgruppe Niederbayern
Die Familienforschung in Böhmen birgt aufgrund seiner komplexen Geschichte und seiner wechselnden politischen Zugehörigkeit besondere Herausforderungen. Lange war an eine Forschung in Böhmen aufgrund des „Eisernen Vorhangs“ schier unmöglich. Das hat sich seit dem Fall der Grenzen gänzlich geändert. Kirchenbücher wurden nicht nur digitalisiert, sondern auch online gestellt.
Die Familienforschung in Böhmen erfordert sicher eine gewisse Geduld, aber mit den richtigen Know-how und Methoden können viele Stolpersteine vermieden und eine zielgerichtete Forschung angegangen werden. Roswitha Barthel, die bereits seit vielen Jahren in den tschechischen Archiven forscht, wird durch ihren Vortrag eine entsprechende Hilfestellung leisten.
FamilySearch ist eine Online-Plattform, die von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (auch bekannt als die Mormonen) betrieben wird. Dabei bietet FamilySearch u.a. eine umfangreiche genealogische Datenbank, die Milliarden historischer Aufzeichnungen, Dokumente, Bilder und Stammbäume aus der ganzen Welt enthält. Diese stehen allen Familienforschern (meist unentgeltlich) zur Verfügung und sollen bei der Suche nach Vorfahren und bei der Erstellung von Stammbäumen helfen.
„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“. Mit diesem Zitat des Altbundeskanzlers Helmut Schmidt startete unser Referent Dr. Ulrich Demlehner in den Vortrag des Abends „Historischer Atlas Bayern (HAB) in 3D“.
Seit 1994 entwickelt der französische Software-Hersteller Heredis ein innovatives Programm zur Familienforschung, das Hobby- und Berufsgenealogen von A bis Z bei ihren Recherchen unterstützt: Von der Suche nach Vorfahren über die Verwaltung aller genealogischen Daten bis hin zur Erstellung eindrucksvoller Stammbäume und der statistischen Nachverfolgung der Ergebnisse. Seit Ende 2019 ist Heredis auch auf Deutsch erhältlich und wird kontinuierlich und unter Berücksichtigung von Nutzeranregungen weiterentwickelt.
„Jahrzehntelanges Forschen und dann?“ War die Eingangsfrage für den Vortrag des ersten online-Niederbayern-Stammtisches 2023, zu dem der Leiter der Bezirksgruppe Niederbayern 72 Teilnehmer begrüßen konnte. Es ging um den genealogischen Nachlass, ein Thema, das viele vor sich herschieben, wie die Erstellung des Testaments oder das Ausfüllen des Organspendeausweises. Wie wichtig eine Regelung auch für den genealogischen Nachlass ist und mit welchen gedanklichen Hürden man sich dabei auseinandersetzen muss, zeigte Robert Lang in seinem Vortrag auf.
Dr. Fritz Wagner, Mitglied des Geschichtsvereins Deggendorf
Kein Familienforscher würde die Wichtigkeit der Matrikeleinträge für die Forschungsarbeit in Frage stellen. Anderseits mussten aber sicherlich bereits viele von uns die Erfahrung machen, dass Matrikeleinträge falsch, unvollständig, verlustig oder nicht existent sind. Die Hintergründe sind vielfältig und liegen oft im Dunkeln.