Jahreshauptversammlung 2016 in Passau
Der Leiter eröffnet die ordentliche Mitgliederversammlung, begrüßt die Anwesenden und ist erfreut über die zahlreichen Teilnehmer.
Zum Totengedenken an die 2015 verstorbenen sehr langjährigen Mitglieder wird von den Anwesenden stehend eine Schweigeminute eingelegt.
Der Leiter berichtet über die Mitgliederentwicklung und bedankt sich für die Unterstützung bei der Werbung neuer Mitglieder. Anschließend folgte der Geschäftsbericht für das vergangene Jahr.
Die Jahreshauptversammlung hatte am 28.2.2015 im Gasthaus Auer in Heining stattgefunden. Neben der Abwicklung der Regularien fand die Neuwahl der Vorstandschaft und die Wahl der Delegierten für die Konferenz der Landesdelegierten auf dem Programm. Mit einem neuen stellvertretenden Leiter Magister Mario Puhane sollten die Weichen gestellt werden für Ablösung des bisherigen Leiters bei den Wahlen im Jahr 2017. Nun hat sich herausgestellt, dass gestiegene Anforderungen im eigenen Berufsumfeld, die unterschätzte Belastung durch die ehrenamtliche Tätigkeit als Archivar der Stadt Schärding und nicht vorauszusehende Umstände im privaten Bereich ihm nicht genügend Zeit lassen für die zukünftige Arbeit im Leitungsbereich der Bezirksgruppe. H. Puhane hat in Vorbereitung auf diese Versammlung mitgeteilt, dass er für die Wahl 2017 weder als Leiter noch als Stellvertreter zur Verfügung steht. Er ist aber bereit im Vorstand mitzuarbeiten und die vorgesehene Verlagerung des genealogischen Teils unserer Bibliothek in den Archivbereich der Universität zu unterstützen, durchzuführen und die Betreuung zu übernehmen.
In der Fortführung des Tätigkeitsberichts wurden das 2. Bezirkstreffen am 10.6.2015 in Kößlarn sowie das 3. Treffen am 18.10.2015 in Regen erwähnt, welche schon im Informationsblatt vom Dezember 2015 ausführlicher beschrieben wurden.
Besonders wichtig sind der Vorstandschaft die Stammtische als Treff- und Austauschpunkte der Forscher in den einzelnen Regionen, bei denen immer wieder auch Vorträge angeboten werden und Basiswissen vermittelt wird. Der Leiter dankt den Verantwortlichen der Stammtische für deren Einsatz und Engagement im Namen der Vorstandschaft.
Eine „weitere Säule“ der Vereinsarbeit ist die Datenbank der Bezirksgruppe, es ist derzeit ein Bestand von 250.000 Datensätzen vorhanden. Problem ist, dass Siegfried Nyssen, der ursprüngliche Initiator und Macher, nicht mehr für das Projekt verfügbar ist. Christian Benz hat nun erklärt, dass er durch Arbeitsüberlastung sowohl beruflich als auch in ehrenamtlichen Tätigkeiten nicht genügend Zeit aufbringen kann, so dass eine erfolgreiche Weiterführung nur mit umfangreicher Unterstützung möglich sein wird, wozu ein dringender Aufruf an die Anwesenden ging.
Besonderer Erwähnung wert sind die Aktivitäten von Mitgliedern der Bezirksgruppe im Gesamtprojekt Sterbebilder des Landesvereins. Der überwiegende Teil der Scans von Sterbebildern sind an die Projektleitung weitergeleitet. Die interne Datenbank mit Sterbebildern aus Niederbayern hat pünktlich zur Bezirksversammlung 90.000 Textseiten überstiegen, welche nach bestimmten Kriterien durchsucht und sortiert werden kann. Wie die Niederbayern-Datenbank kann auch die Sterbebilder-Datenbank bei den Stammtischen eingesehen und durchsucht werden. Ein besonderer Dank geht an Adam Schneider, der dies mit immensem Arbeits- und Zeitaufwand möglich gemacht hat, danke aber auch seinen Helferinnen und Helfern von der Benennung und natürlich auch allen, die uns Bilder zur Verfügung gestellt haben. Adam Schneider ist auch gerne bereit, die Textseiten von Sterbebildern auf Anforderung zu mailen.
Ein weiteres Projekt der Bezirksgruppe sind „Müller und Mühlen in Niederbayern“, es wurde von Christian Benz beim Bezirkstreffen in Kösslarn vorgestellt. Gewünscht sind Angaben in einer Tabelle mit: Name der Mühle, Name des Müllers, Standort, nachgewiesene Zeit, Quellenangabe, und Anmerkung. Die Angaben können zu den Stammtischen mitgebracht oder direkt an Benz.Christian@gmx.de gemailt werden.
Der Kassenwart Wilfried Senkmüller legt den Kassenbericht für das Geschäftsjahr 2015 vor.
Anschließend erfolgte die Wahl der Vertreter für die Delegiertenversammlung am 7. Mai 2016 in München.
In Weiterführung der Versammlung folgten die Berichte über die Stammtische, vorgetragen von den jeweiligen Leitern Willi Eßbauer (Mirskofen, Landshut), Beate Jäger (Pfarrkirchen, auch Wolferszell, Straubing), Wolfgang Gerauer (Passau-Heining auch für Kleeberg, Ruhstorf, Freyung und Regen). Insgesamt waren alle Berichte recht positiv.
Nach dem Mittagessen hat sich unser heutiger Gast, Frau Dr. Hannelore Putz als zukünftige Leiterin des Bistumsarchivs Passau vorgestellt (sie war schon im Bericht des Leiters am Morgen als neues Mitglied im Bezirksverein vorgestellt worden). Sie hat sich mit einem Bericht zum Projekt der Online-Stellung des „Passauer Bistumsblattes“ von 1936 bis zur Einstellung 1941 (wöchentliches Erscheinen) gleich bestens eingeführt. Ausgehend von einem Passus im Konkordat zwischen der Regierung und dem Vatikan vom Juli 1933, den deutschen Bischöfen die Möglichkeit zur Information der Gläubigen über ein Presseorgan eingeräumt, welche dies auch zu nutzen wussten und zur Gründung der „Bistumsblätter“ führte. In den fortlaufenden Ausgaben ist recht klar die anfängliche Nutzung diese Instruments zu zielgerichteter Glaubens- und Verhaltensinformation an die Leser zu erkennen, aber mit wachsender Macht auch der steigende Trend zu Einschränkungen und Beeinflussungen bis zu Vorschriften zur regierungsgenehmen Darstellung von Sachverhalten und bis hin zum Einzug nicht freigegebener Ausgaben. 1941 wurde mit dem Argument der Papierknappheit ein weiteres Erscheinen dieser Blätter verboten. Für die Familienforscher enthalten diese Ausgaben viele Informationen aus den einzelnen Pfarreien und Personen, die in entsprechenden Beispielen auch aufgezeigt wurden. Die Ausführungen wurden mit großem Interesse verfolgt, viel Nachfragen waren ein deutlicher Indikator für die Aktualität des Projekts, welches in Bälde auch kostenfrei für die Nutzer einsehbar sein wird. Der Leiter dankte Frau Dr. Putz sehr herzlich für diesen interessanten Vortrag, gleich verbunden mit dem Wunsch fürs Wiederkommen und für gute Zusammenarbeit.
Den Punkt „Allgemeines“ hat Herr Alfons Eisch genutzt, sein neues Buch „Tief drin im Böhmerwald“ und die Geschichte des Entstehens vorzutragen. Für diese Vorstellung und besonders auch für das, der Vereinsbibliothek gestiftete Exemplar wurde ihm herzlich gedankt. Zum Abschluss des offiziellen Teils wurde die Einladung zum Besuch des neuen Archivgebäudes durch die Archivleitung bekanntgegebenen, die mit großer Begeisterung aufgenommen wurde. Es wurde beschlossen, die dritte Bezirksversammlung des Jahres im Oktober 2016 in Passau-Hacklberg abzuhalten.
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