90 Jahre Bezirksgruppe Schwaben - Geschichte der Bezirksgruppe
90 Jahre Bezirksgruppe Schwaben - Die Geschichte der Bezirksgruppe Schwaben: Gründung – Aufstieg – Krisen – Neuorientierung – Zukunftsperspektiven
Seit einigen Jahren erforscht und dokumentiert Herr Wegele, Leiter der Bezirksgruppe seit 2000, die wechselvolle Geschichte des Vereins und der Bezirksgruppen. Dafür wertete er die „Gelben Blätter“, Infoblätter und die Unterlagen, Schriftwechsel und Protokolle, in der Bibliothek Augsburg aus. Der Bayerische Landesverein für Familienforschung wurde 1922 gegründet, nach und nach entstanden Ortsgruppen, darunter am 10.11.1926 in Augsburg. Der Zeitungsartikel über die Gründung wurde verlesen. Herr Wegele erläuterte die dezentrale Struktur des BLF mit dem Landesverein und Sitz in München, den Bezirksgruppen (heute vier: Niederbayern, Oberbayern, Oberpfalz und Schwaben) und 31 Stammtischen. Nachdem er die Jahresmitgliedskarten der Ortsgruppe Augsburg aus den 1950er Jahren vorgestellt hatte, ging er auf die Krisenjahre 1959 – 1970 ein. Er zitierte einige Protokolle. Herr Nebinger war die Triebfeder und wollte eine Teilung der Bezirksgruppe Schwaben in Nord und Süd. Schließlich wurde die neue Bezirksgruppe Neuburg gegründet und Herr Nebinger (späterer Landesvorsitzender) warb viele Mitglieder ab (trotz Abmahnungen und Versprechungen, es zu unterlassen). Es wurde 1970 festgestellt, dass die Ortgruppe Neuburg nie eine Sitzung oder eine Versammlung abhält und mit 2000 DM Mitgliedsbeiträgen im Rückstand war.
In den 1960er Jahren begann die Erstellung und der Druck von Ortsfamilienbüchern, anfangs in Kooperation mit der DAGV. Interessant waren auch die Personalien. Die Leiter der Bezirksgruppe Schwaben/Augsburg waren in Personalunion jeweils auch auch Stadtarchivdirektoren und Vorsitzende des Historischen Vereins für Schwaben, daher gab es keine Probleme mit Versammlungsraum bzw. Bibliotheksunterbringung. 1983 wurde erstmals kein Stadtarchivdirektor zum Leiter gewählt, sondern Herr OStD Helmut Schmidt, den im Jahr 2000 Herr Wegele ablöste. Bei den weiteren Leitungsposten gibt es Lücken, die noch nicht geklärt werden konnten, z.B. wer war der stellv. Leiter von 1952 – 1975? Zu den meisten Personen gibt es auch Bilder. Wer noch Fotos aus früheren Zeiten hat, z.B. von Romeo Schubert, soll sie bitte Manfred Wegele geben. Nachdem Herr Wegele 2000 die Leitung übernahm, wurde ein Beirat gegründet (gab es schon einmal 1926), der die Leitung unterstützt. Eine Gegenüberstellung der Bilder der Leitung 2000 und 2016 war sehr interessant (humorvolle Kommentare zu den Haaren und Bärten). 1937 fand eine Jubiläumsausstellung statt, von der einige Bilder gezeigt wurden. 1976 fand im Stadtarchiv eine Ausstellung zum 50. Jubiläum statt. Das Plakat war künstlerisch hochinteressant mit den verschlungenen Zeichen für Geburt, Hochzeit und Tod. Der Referent stellte die Vereinstreffpunkte vor, Herr Kleitner bot alte Bilder der Lokale als Ergänzung an. Nachdem Herr Wegele Schriftführer wurde, initiierte er die Forscherprofilliste, die bis heute fortgeführt wird. Das erste Schreiben hierzu wurde verlesen, ebenso eine Antwort ("… immer mehr zu Seniorentreffen mit Vortrags-Konsumenten-Haltung entwickelt – und dafür habe ich noch nicht die genügende Reife"). Auch aus den Protokollen wurden einige interessante Entwicklungen verlesen, die Gründung der Bibliothek 1938, Auslagerung zum Schutz vor Fliegerangriffen 1943, die Verzettelung der Hochzeitsbücher 1962 und sehr zur Erheiterung der Anwesenden aus einem Protokoll von 1952: „Des Schriftführers Höflichkeit verschweigt die Stunde, zu der die letzten Mitglieder den sehr angeregt verlaufenden Abend verließen“. Der nächste Punkt war die Mitgliederentwicklung, wichtige Ereignisse, wie Ausstellungen, überregionale Treffen, Präsenz auf Genealogentagen oder dem Sudetendeutschen Tag und die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Archiven. Ein Höhepunkt für die Bezirksgruppe war die Ausrichtung des Genealogentages 2012 in Augsburg. Abgerundet wurde der Vortrag mit Bildern aus dem Vereinsleben und der Vorstellung der Ortsfamilienbücher.
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