Mitgliederversammlung Niederbayern 2022
Zur Mitgliederversammlung 2022 der Bezirksgruppe Niederbayern des BLF fanden sich 27 Mitglieder und Gäste ein. Hatten wir im Frühsommer 2021 bereits gedacht, dass wir das Schlimmste hinter uns hätten, so hat uns die Corona-Krise abermals einen dicken Strich durch unsere lokalen, monatlichen Stammtischtreffen gemacht. Deshalb erwiesen sich unsere Online-Stammtische als richtige Lösung, um diesem Problem zu begegnen. Wie bereits schon mehrfach berichtet, erfreuten sich diese von Anfang an großer Beliebtheit und waren deshalb stets gut besucht. Gut über 1.000 Teilnehmer konnten wir bisher zu unseren Niederbayern-Stammtischen begrüßen. Aber selbst der beste Online Stammtisch kann eine Präsenzveranstaltung nicht ersetzen. Und so freute wir uns über die erste Mitgliederversammlung "nach Corona".
Bevor wir in den Tag starteten, gedachten wir in einer Minute der Stille unseren verstorbenen Mitgliedern. Besonders der Tod von Wilfried Senkmüller hat mich persönlich tief berührt, war er doch über 13 Jahre hinweg das „kaufmännische Gewissen“ der Bezirksgruppe.
Anschließend gingen wir auf die Aktivitäten der letzten 10 Monate ein. Trotz der Corona-Pandemie konnten wir mit 19 Neu-Mitgliedern im Kalenderjahr 2021 ein noch nie dagewesenes Allzeit-Hoch verzeichnen. Auch in den ersten vier Monaten diesen Jahres stießen bereits 16 neue Mitglieder zu uns. Besonders erfreulich dabei ist, dass das Hobby Ahnenforschung nun auch verstärkt bei jungen Leuten ankommt.
Mit dem Vorstand des Landesvereins ist abgestimmt, dass bis zu den nächsten regulären Neuwahlen das Amt des Kassenwartes kommissarisch vom Leiter der Bezirksgruppe geführt wird. Deshalb wurde der Kassenbericht von Leiter der Bezirksgruppe vorgestellt. Mit unseren Finanzreserven sind wir gut gerüstet, Projekte in der Zukunft angehen zu können.
In der folgenden Wahl wurden die fünf Vertreter Niederbayerns bei der Delegiertenversammlung, die am 23.07.2022 ebenfalls in Osterhofen stattfindet, gewählt.
Die Berichte der anwesenden Stammtischleiter aus den Landkreisen Straubing, Passau und Pfarrkirchen waren aufgrund der Corona-Pandemie nur knapp bemessen. Als generellen Tenor kann man festhalten, dass jeder Stammtischleiter/in sich darauf freut, dass die Stammtische wieder stattfinden können und persönliche Treffen wieder möglich sind. Der Anlauf ist erwartungsgemäß etwas verhalten. Es wäre schön, wenn viele von uns die Stammtische, so wie in der Vergangenheit, wieder regelmäßig besuchen würden. Gut besuchte Stammtische sind der Lohn für die viele Arbeit die unsere Stammtischleiter in die Organisation der Treffen legen. Die Teilnahme muss natürlich jeder für sich entscheiden und es spielen dabei sicherlich eine Vielzahl von Faktoren eine Rolle.
Wie allseits bekannt, haben wir in der Mitgliederversammlung des letzten Jahres beschlossen, das Sterbebildprojekt Niederbayern in das BLF-Projekt zu integrieren. Unsere Datensätze wurden dem Projektteam des Landesvereins übergeben. Derzeit wird noch ein Weg gesucht, wie unsere Bilder aufwandsarm in die Datenbank des Landesvereins übernommen werden können. Neue Sterbebilder werden bereits nach den Konventionen des zentralen Sterbebildprojektes erfasst. Franz Dick hat die Aufgabe des Koordinators für Niederbayern übernommen. Der Erfolg des Sterbebilderprojekte wird jetzt mehr und mehr zur Herausforderung. Denn je mehr Sterbebilder in der Datenbank sind, umso aufwändiger wird die Arbeit, die in die Dubletten-Vermeidung investiert werden muss. Franz Dick braucht hier dringend Unterstützung. Wer helfen kann, soll sich bitte melden.
Mit der „GenDB“ des Archivs des Bistums Passau (ABP), steht uns Familienforschern ein wirksames Instrument zur Verfügung, mit dem die Familienforschung deutlich vereinfacht wird. Die Datenbank beinhaltet derzeit knapp 3,8 Mio. Einträge aus Tauf-, Hochzeits- und Sterbebüchern der Pfarreien des Bistums Passau. Ca. 80 % der Datensätze wurden über die Jahre durch Marlies Springer erfasst. Frau Springer ist derzeit damit beschäftigt die Datenqualität der GenDB zu verbessern. So sucht sie in mühevoller Kleinarbeit die Namen von Ehefrauen, die im Register oft nur mit „N“ gekennzeichnet wurden, aus den Matrikelbüchern. Außerdem überprüft sie die Schreibweise von Namen, die in der Vergangenheit z.B. aufgrund eines fehlenden Punktes über dem „i“ oder einem Haken über dem „U“ falsch aufgenommen wurden. Seit Jahresbeginn hat sie bereits 4.000 Korrekturen beim ABP eingereicht, die auch zügig eingearbeitet wurden.
Frau Springer bittet alle, denen Fehler auffallen, diese zu melden. Ebenso ist Mithilfe im Projekt sehr willkommen. Wer mithelfen mag, soll sich melden. Jeder Mithelfende wird sorgsam in die Materie eingeführt.
Datensätze mit Verstorbenen und Trauungen sind jetzt bis 1921 freigegeben und werden nun nach und nach durch das ABP hochgeladen. Reinschauen lohnt sich!
Da die Online-Stammtische speziell für die Zeit der „Corona-Ausgangsbeschränkungen“ eingerichtet wurden und jetzt wieder Präsenzstammtische stattfinden können, werden wir das Angebot der Online-Stammtische straffen. Damit soll ein Überangebot an Stammtischen zu Lasten der Präsenzstammtische vermieden werden. Es wurde deshalb beschlossen, dass zusätzlich zu den lokalen Präsenzstammtischen je Quartal ein Online-Stammtisch angeboten wird. Diese werden jeweils im 2. Quartalsmonat stattfinden. In den Sommermonaten Juli bis September wird kein Online-Stammtisch angeboten. Es finden in diesem Zeitraum ausschließlich Präsenzstammtische statt.
Somit ergibt sich folgender Jahresveranstaltungskalender:
- Februar, Mai, November: Online-Stammtische
- ca. März bzw. April: Mitgliederversammlung
- ca. September: Vereinsausflug
- Dezember: Adventsrätsel
Sollte eine Änderung des Kalenders nötig sein, so werden wir kurzfristig reagieren.
Am Nachmittag präsentierte der Leiter der Bezirksgruppe Niederbayern den Stand der Projekte:
Quasi als Nebenprodukt der Mühlenanwendung ist die Anwendung TNG/Ahnendatenbank Niederbayern entstanden. Diese eröffnet die Möglichkeit, eigene Stammbäume in Form von Gedcom-Dateien auf einen separaten Rechner der Bezirksgruppe Niederbayern hochzuladen. Die Anwendung ermöglicht uns, uns gegenseitig Überblick über unsere Forschungsergebnisse zu gewähren. Die Anwendung ist bereits funktionsfähig. Wir müssen uns jedoch noch Gedanken über ein Zugriffskonzept machen und natürlich eine Abstimmung mit dem Landesverein treffen.
Unser zweites wesentliches Projekt ist die Mühlendatenbank, die derzeit außerhalb des Vereins, aber für den Einsatz im Verein entwickelt wird. Mit der Mühlendatenbank wollen wir eine Plattform bieten, in der die Mühlen Bayerns erfasst werden können und von jedem Interessierten mit der Geschichte der Mühle, Bildern, Familienstrukturen etc. abgerufen werden können soll. Das Projekt ist so aufgesetzt, dass jeder interessierte Familien- bzw. Heimatforscher mitmachen kann.
Für Niederbayern sind bereits 1.600 Mühlenstandorte in der Datenbank eingetragen und in einer Karte anzeigbar. So manches Kuriose kam bei der Suche nach Mühlen zu Tage: So gewann um die Jahrhundertwende der „Bayerische Herkules“, Georg Lettl aus der Obermühle in Eggenfelden, Weltmeistertitel im Gewichtheben in Deutschland, aber auch in Amerika und war wohl der stärkste Mann der Welt zu dieser Zeit.
Der Zeitplan für die Entwicklung der Applikation sieht vor, im Herbst 2022 eine einsatzbereite Version zu haben.
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung präsentierte Manuela Breinbauer die Stadtgeschichte der Stadt Osterhofen und führte die Gruppe durch die Asambasilika Altenmarkt. Die Kirche wurde in den Jahren 1726 – 1740 erbaut und von den Brüdern Cosmas Damian und Egid Quirin Asam ausgestattet.
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