Online: Wunder über Wunder: Mirakelbücher im Digitalen Archiv des Erzbistums München und Freising
An vielen Orten des Erzbistums waren in der Barockzeit Gnadenbilder und Heiligenreliquien Ziel von Wallfahrten. Zahllose Menschen wandten sich dorthin in ihren Anliegen. Gläubige, die überzeugt waren, dass ihre Gebete wunderbar erhört wurden, meldeten dies den Geistlichen des Wallfahrtsortes - meist persönlich bei der gelobten Dankwallfahrt. Diese Geschichten wurden handschriftlich in den Mirakelbüchern aufgezeichnet und einmal im Jahr öffentlich von der Kanzel verkündet. So bieten die Mirakelbücher eindrucksvolle Schilderungen der Sorgen und Nöte des früheren Lebens gerade der „kleinen Leute“.
Seit Kurzem sind im Digitalen Archiv des Erzbistums München und Freising 53 handschriftliche Mirakelbüchern aus 13 Wallfahrtsorten online für alle Interessierten zugänglich. Dr. Roland Götz, stellvertretender Direktor von Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising, stellte diese wichtige Quellengattung vor und zeigte an Beispielen auf, was man daraus nicht nur über einen zentralen Bereich katholischer Frömmigkeit, sondern auch über das Alltagsleben oder besondere Ereignisse (wie Kriegen oder Seuchen) erfahren kann. Nicht zuletzt können die „wunderbaren“ Geschichten zur Ergänzung der eigenen Familiengeschichte beitragen.
- 1073 Aufrufe