Ortsfamilienbücher - eine Fundgrube für Familienforscher
Aktuelles: Leider wurde der Bezirksgruppe der Bibliotheksraum vom Bistum Augsburg zum 31. August 2012 (dem Eröffnungstag des Genealogentages) gekündigt. Die Kündigung ist endgültig, eine Verhandlung wegen Terminverlegung war nicht möglich. Nun muss dringend eine Lösung gefunden werden.
Herr Wegele hat bereits mehrere Ortsfamilienbücher erstellt. Er stellte einfache Ortsfamilienbücher von früher vor, die heute Ladenhüter sind, da es reine Kirchenbuchverkartungen sind. Zuerst ging er auf die Quellenlage für den Ort ein, „Gibt es bereits Veröffentlichungen über den Ort, Chronik, Festschriften etc.?“ Punkt für Punkt ging er auf das Inhaltsverzeichnis des Ortsfamilienbuches Unterringingen ein, welches er beispielhaft vorstellte. Neben der Erklärung von Abkürzungen, erläuterte er die wichtigsten Punkte wie Ortsgeschichte, Krankheiten und Todesursachen, Berufsbezeichnungen, Geldwesen usw. ein. Am Beispiel einer Familie erklärte er die Darstellungsform und Anordnungsweise im Ortsfamilienbuch.
Wichtig ist es, neben den Kirchenbüchern alle verfügbaren Quellen auszuwerten. Viele Ergänzungen findet man in den Sal- und Lagerbüchern, Steuerbüchern, in den Straf- und Frevelbüchern usw.. Mit diesen Ergänzungen kann man viele Lücken, die sich aus den Kirchenbüchern ergeben, füllen. Einige Beispiele stellte er vor, diese führten zum Teil zu Lachsalven (z. B. das Meisterstück eines Mannes, dessen erste Frau sich wegen seiner angeblichen Impotenz hat scheiden lassen – innerhalb von vier Wochen schwängerte er zwei Mägde seines Vaters). Illustrationsmöglichkeiten bieten sich an durch das Einfügen von vielfältigem Bildmaterial wie z.B. Sterbebilder, Grabfotos, alte Familienbilder, Original Kirchenbucheinträge usw. Abgerundet wird das Werk durch die statistische Auswertung der Geburten, Hochzeiten und Sterbefälle, die einen guten Einblick in die Dorfentwicklung bietet, sowie ein Namens- und Ortsverzeichnis.
Zuletzt stellte er einige Werke und die unterschiedlichen Druckvarianten (Druckerei oder Eigendruck) vor. Nicht zu kurz kamen praktische Hinweise, z.B. Auflagenstärke, günstige Druckerei, Einbindung der Dorfbevölkerung bei der Datenrecherche und Überlassung von Bildmaterial, Ablieferung von Pflichtexemplaren, Werbung, Buchvorstellung usw..
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