3. Bezirkstreffen 2015 in Regen
Herr Gerauer begrüßt die Anwesenden (29 Mitglieder und 5 Gäste), erläutert den Programmablauf und gibt einen kurzen Überblick über das derzeitige Vereinsgeschehen (neue Mitglieder, Stammtische sowie Projekte), zeigt das „Übungsbuch deutscher Schriftkunde“ vor, dessen 1. Aufl. bereits vergriffen ist, es gibt nun eine 2. Auflage.
Herr Alfons Eisch, langjähriges BLF-Mitglied (trotz weitem Anfahrtsweg treuer und aktiver Teilnehmer bei unseren Bezirksversammlungen) schon seit 50 Jahren eifriger Forscher und der Spezialist für Glasmacherfamilien im Bayerischen Wald und Böhmen, stellt ein Exposé „Meine Vorfahren, tief drin im Böhmerwald“ vor, das 6. Buch und der letzte Teil und Abschluss seiner familienkundlichen Forschung, welches neu erschienen ist.
Ein besonderer Gruß und Dank geht an den Organisator dieses Treffens, Herrn Christian Benz. Dieser ist der Gründer des Regener Stammtisches (2003), hat schon sehr früh (um 2002) eine eigene Homepage zur Heimat- und Familienforschung in der Region Regen ins Netz gestellt, hat zu gleicher Zeit ein Podium für Fragen zur regionalen Forschung Niederbayerns im Internet verfügbar gemacht und hat die technischen Voraussetzungen für die Niederbayern-Datenbank geschaffen. Nach dem Rückzug von Siegfried Nyssen ist er auch heute dafür verantwortlich. Zusätzlich ist er Mitglied der Projektgruppe BLF-Homepage und betreut verantwortlich das Projekt „Mühlen in Niederbayern“. Sodann folgt ein Bericht von Herrn Benz über die Geschichte des Stammtisches Regen, der 2003 gegründet wurde, 60 Mitglieder haben sich in den 12 Jahren registriert, wobei die Teilnehmerzahl bei 10 bis 15 Personen liegt. Beeindruckend ist die behandelte Themenvielfalt sowie die große Bandbreite der Aktivitäten bei den regelmäßigen Monatstreffen. Von der Einführung zu Grundlagen, Quellen und Standorte, Schriftenlesen bis zu Spezialthemen, z.B. Münzkunde sowie heimatkundliche Highlights, waren in der Review der Stammtischthemen vertreten.
In einer Power-Point-Präsentation erläutert er ausführlich die Entstehung der Stadt Regen, die Besiedlung sowie geschichtliche Daten, Bevölkerungsentwicklung etc. – Auch berichtet Herr Benz Wissenswertes über den Landkreis Regen.
Das im Bayerischen Wald gelegene Regen war – nach Rinchnach – der zweite große Ausgangspunkt für die Besiedlung des Altlandkreises Regen. Der am gleichnamigen Fluß befindliche Ort Regen wurde bereits vor dem Jahr 1100 gegründet, die erste gesicherte urkundliche Erwähnung geht zurück auf das Jahr 1148. Der Ort entwickelte sich schon bald zu einem wichtigen Brücken- und Grenzort. Bereits 1254 war Regen Klostermarkt, ab 1270 herzoglicher Markt. Eine überregionale Bedeutung erlangte der Ort auch durch die seit Ende des 16. Jahrhunderts stattfindenden Ochsen- und Warenmärkte.
Die Informationen sind um 12 Uhr beendet, darauf folgt das gemeinsame Mittagessen, welches von angeregter Unterhaltung der Anwesenden begleitet wird.
Anschließend geht die Gruppe in das Niederbayerische Landwirtschaftsmuseum, wo Herr Benz (diesmal als Heimatpfleger der Stadt Regen) die niederbayerische Agrar- und Sozialgeschichte anhand der Ausstellungsgegenstände und Bildtafeln erklärt. Faszinierend in diesem Museum ist die Darstellung der Situation bis ins 19. Jahrhundert (getrennt nach Gäuboden/Rottal und Bayerischer Wald) und die fast explosionsartige Entwicklung im 19. Jahrhundert nach der Aufgabe der Drei-Felder-Wirtschaft und der Ablösung der Grundoberherrschaft. Viele Teilnehmer steigen anschließend mit ein in die Erkundung der „Regener Unterwelt“, d.h. die Führung durch die alten Bier- und Eiskeller der Stadt mit abschließender Bierprobe. Und so ist es nahezu 17 Uhr, bis das Bezirkstreffen beendet ist und sich die letzten Teilnehmer auf den Heimweg machen.
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