Mutterstämme
Lupold von Lehsten vom Institut für Personengeschichte in Bensheim referierte über die zu Unrecht meist wenig beachteten Mutterstämme, die aber zu sehr interessanten Beobachtungen führen.
Der Referent wies darauf hin, dass keine Abstammungslinie so gesichert ist wie der Mutterstamm ("mater semper certa est"). Aber die Informationen über den Mutterstamm sind meist geringer, besonders wenn man in der Geschichte weiter zurückgeht, da z. B. in den Kirchenbüchern die Frauen meist nur als Anhängsel des Mannes ohne Familiennamen geführt wurden. Einige Beispiele von Mutterstämmen, wie die Goethe-Verwandtschaft und Beispiele aus dem mitteleuropäischen Adel wurden vorgestellt.
Grundlegende Untersuchungen zu diesem Thema wurden von Arndt Richter durchgeführt und veröffentlicht. Der Vergleich von Vaterstämmen (ganz links auf der Ahnentafel) mit den Mutterstämmen (ganz rechts) zeigt, dass es bei den mitteleuropäischen Regenten etwa 20 % mehr Vaterstämme als Mutterstämme gibt.
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