Auf den Spuren der Vorfahren im Gebiet der ehemaligen Donaumonarchie und Polen - Familienforschung Drobnitsch
Herr Drobnitsch berichtete von seinen Anfängen und den Erfahrungen die er im Laufe der Jahre machte. Seine Forschung führte ihn in Pfarrarchive in Österreich (Besonderheit, man muss vor dem Besuch eine Genehmigung der Diözese besorgen), nach Prag, Graz, Marburg an der Drau, Feldkirchen/Kärnten, in die Steiermark, nach Salzburg und Wien, um nur eine Auswahl zu nennen.
Immer wieder gab es glückliche Zufälle. Einer seiner Ahnen war Kapellmeister einer Militärkapelle (erscheint nicht in den Musterungslisten, da die Musikkapellen "privat" angestellt waren) und so wurde er in den Militärkirchenbücher fündig, nachdem er vorher in den Kirchenbüchern nichts über die Familie fand. Auch das Archiv in Osijek war eine Fundgrube, die Protokolle sind in deutscher Sprache geschrieben. In den Domkapitelprotokollen von Salzburg, die bereits 1542 beginnen, fand er die Anstellung eines Vorfahren als Wirt mit der Angabe seiner Herkunft. Eine Besonderheit fand er in Polen, die Verlassenschaftsakte von Josef Victor, die 550 Seiten umfasst. Er hat sie komplett kopieren lassen und darin sämtliche Geschwister mit Taufdaten, den Heiratsvertrag, eine genaue Aufzählung des Besitzes usw. gefunden.
Er berichtete, dass in der Staatsbibliothek in München viele interessante Bücher für die Forschung in Polen zu finden sind. Das Archiv der Familie Esterhazyi im Burgenland ist jetzt nutzbar, viel ist verfilmt, interessant sind die Waisenbücher (Verlassenschaftsabhandlungen) und die Häuserbücher die im 16. Jahrhundert beginnen. In Wien gibt es Totenbeschaubücher für die ganze Stadt, mit Register beginnend ca. 1640. Auf seine Vorfahren in Nordböhmen und im Egerland geht er nur kurz ein, da es zeitlich zu umfangreich ist.
Der Vortrag zeigte die diffizile Arbeit eines Forscher mit der besonderen Herausforderung der Forschung in mehreren fremdsprachigen Ländern.
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