Wie verlässlich sind Gedächtnis und Erinnerung? Was bei Zeitzeugenbefragungen für die Familienforschung und deren Auswertung zu beachten ist
Der Vortragende berichtete über seine aus dem Studium der einschlägigen Literatur gewonnenen Erkenntnisse zur Verlässlichkeit des Gedächtnisses. Für die Bewahrung von Erinnerungen ist deren gelegentlicher Abruf mit anschließender Rückspeicherung ins Gedächtnis notwendig. Dabei wird Erinnerung neu konstruiert unter unbewusster Verwendung von außen kommender Sinneswahrnehmungen sowie eigener veränderter Wert- und Sinnvorstellungen.
Anhand von Beispielen aus der Literatur wurde dargestellt, wie Ereignisse aus Filmen o.ä. sich mit der Wahrheit vermischen können, wenn die Erinnerung aus dem Langzeitgedächtnis wieder ins Kurzeitgedächtnis gerufen wird. Das kann so weit gehen, dass ganze Geschichten vom (Zeit-) Zeugen in voller Überzeugung erzählt werden, die nachweislich nicht stimmen können. Es ist wichtig, sachliche Angaben von Zeitzeugen durch unabhängige materielle Quellen zu belegen.
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