6. Großer Schwäbischer Forscherstammtisch 2007 in Leutkirch
Begrüßung:
Herr Wegele begrüßt alle anwesenden Familienforscher/innen recht herzlich. Herr Wegele spricht kurz über die Entstehung dieses jährlichen Forschertreffens und die bisherigen Veranstaltungen. Anschließend begrüßt Herr Stör, der Leiter des Arbeitskreises Familienkunde „Württembergisches Allgäu“ die Anwesenden. Er stellt die Geschichte und die Aktivitäten des Arbeitskreises vor. In einer Zeittafel berichtet er über die Entwicklung der Stadt Leutkirch. Früher gehörte die Region zu Vorderösterreich, nach dem 30-jährigen Krieg wanderten viele aus dem Appenzeller Land und aus Vorarlberg in die Gegend um Leutkirch.
Tagesablauf:
Der Tagesablauf, den Herr Stör bekannt gibt, sieht nach der Vorstellung der Stammtische eine kurze Stadtführung vor mit anschließendem Besuch des Heimatmuseums. Nach dem Mittagessen stellt Herr Weiland zusammen mit Herrn Weber das Mikrofichearchiv in Kißlegg vor. Danach folgt ein Informations- und Erfahrungsaustausch, sowie die Möglichkeit in regional bezogener Fachliteratur und heimat-familiengeschichtlichen Veröffentlichungen der Mitglieder des Leutkircher Arbeitskreises und in den Dubletten des BLF zu stöbern.
Vorstellungsrunde:
Herr Stör bittet die Stammtischleiter ihre Gruppierung kurz vorzustellen. Herr Wegele, der Leiter des „Stammbaumtisches“ in Erlingshofen bei Donauwörth berichtet über die Entstehung des Stammtisches und deren Aktivitäten. Ferner lädt er zum Stöbern in den Dubletten des BLF ein und stellt die beiden BLF-CDs vor. Herr Wegele berichtet über seine Liste zur Erfassung aller bereits fertigen oder in Entstehung begriffenen Ortsfamilienbücher in Schwaben und stellt seine Forscherprofillisten des Stammtisches und der Bezirksgruppe Schwaben des BLF vor. Herr Ilg vertritt heute Herrn Huber und stellt den Stammtisch Lampertshofen und dessen Arbeit vor. Herr Stiening (Stammtisch Ostallgäu) berichtet über die Besonderheiten seines Stammtisches, der jeden Monat in Pforzen statt findet. Frau Scheller stellt ihren Arbeitskreis in Kempten vor und geht kurz auf das Projekt Friedhöfe ein. Ferner berichtet sie über den Genealogentag, der dieses Jahr in Ludwigshafen statt findet und lädt alle Anwesenden recht herzlich ein, daran teil zu nehmen. Herr Heuß stellt die Gruppe IGAL vor, die Interessengemeinschaft Ahnenforschung Lustenau, deren „Außenminister“ er ist.
Stadtführung:
Herr Stör verteilt zu Beginn der Führung einen Stadtplan von 1642, der noch heute als Orientierung dienen kann. Sehr kompetent führt er die Teilnehmer durch die alte Reichstadt und erläutert die Besonderheiten. Vorbei an der St. Martinkirche und dem Kloster führt der Weg zum Bockturm und weiter durch eine alte und sehr gut erhaltene Webergasse, im Untergeschoss der Häuser befand sich die Dunk mit den Webstühlen. Beim Museum im Bock angekommen beginnt die Führung durch das Museum. Neben Puppenwagen und bäuerlichem Handwerkszeug können viele Utensilien unterschiedlicher Berufe besichtigt werden. Im oberen Stockwerk ist eine Ausstellung des Bildhauers Konrad Hegenauer, der vor 200 Jahren in Leutkirch-Friesenhofen verstarb. Der Künstler war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein bekannter Bildhauer in Oberschwaben, dessen Werke im ganzen Westallgäu zu finden sind. Neben einzelnen Heiligenfiguren baute er auch Altäre in mehreren Kirchen und Kapellen. Der Führer erklärt die Besonderheiten der Werke, Konrad Hegenauer hatte einen eigenwilligen Stil. Die Gesichtszüge der Figuren wirken oft sehr herb und hart. Herr Stör dankt dem Führer für die sehr interessanten Ausführungen.
Pfarrarchiv Kißlegg:
Nach dem Mittagessen stellt Herr Weiland, der Pfarrarchivar von Kißlegg, und Herr Weber, ein sehr aktiver Heimatforscher, das Mikrofichearchiv im Pfarrarchiv Kißlegg vor. In Biberach gibt es ein ähnliches Pfarrarchiv. Nach einem Besuch dort regte Herr Weber 1995 ein solches Archiv in Leutkirch an. Nach längeren Verhandlungen konnte, mit der finanziellen Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Heimatpflege im Württembergischen Allgäu (diese übernahm die Kosten der Fiche in Höhe von 3000 DM), das Mikrofichearchiv im renovierten Pfarrstadel von Kißlegg 1997 gegründet werden. Im Archiv befinden sich alle Pfarreien des Dekanats Wangen und Leutkirch sowie einzelne „Grenzpfarreien“ z.B. Frauenzell. Einige weitere Orte kommen demnächst dazu. Für die Benutzer stehen zwei Lesegeräte zur Verfügung, daher ist eine Voranmeldung dingend erforderlich. Im Archiv befinden sich nur katholische Mikrofiches, die ev. können problemlos per Fernleihe von Stuttgart ausgeliehen werden. Dies ist leider in Bayern nicht möglich. Ein ausführlicher Bericht folgt im Infoblatt Juni 2007 des BLF.
Frau Boneberg stellt die Entstehungsgeschichte ihres Buches „Ottmannshofen im Wandel der Zeit“ vor. Ihre Schwiegermutter erzählte oft, wie es früher war. Sie selbst erlebte den Wandel des Dorfes über Jahrzehnte mit. Diese Entwicklung, verbunden mit der Orts- und Familiengeschichte ist in dem Buch dokumentiert.
Anschließend stellt Frau Marzari ihre Häusergeschichten von mehreren Orten vor und berichtet von ihren Erfahrungen. Die Quintessenz ist ganz einfach: ein Familienforscher findet mehr als ein Heimatforscher.
Diskussionsrunde:
Mehrere Familienforscher berichten über ihre Erfahrungen mit Ortschroniken und anderen Veröffentlichungen und wie vorsichtig man oft sein muss. So entwickelt sich eine Diskussion zum Thema Qualität der Ahnenforschung.
Dublettenverkauf:
Die Anwesenden haben wieder die Möglichkeit in den Dubletten des BLF zu stöbern und davon wird rege Gebrauch gemacht. Herr Stör stellt einige besondere Bücher vor, die für Forscher in der Region ein echtes Schmankerl sind. Ferner steht regional bezogene Fachliteratur und heimat- sowie familiengeschichtliche Veröffentlichungen der Mitglieder des Leutkircher Arbeitskreises zum Studieren bereit.
Gemütliches Beisammensein:
Bei Kaffee und Kuchen klingt der Tag gemütlich aus. Herr Stiening zeigt einen kurzen Film über seine Familienforschung, der vom Bayerischen Fernsehen im Februar gedreht und gesendet wurde.
Übersicht der Großen Schwäbischen Forscherstammtische
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