High tech im Bauernland? Die frühe Phase der Industrialisierung in Bayern
Die Ausgangsbedingungen für eine frühe Industrialisierung waren in Bayern eigentlich nicht allzu günstig. Das Land war arm an Städten, die meisten Menschen lebten von der Landwirtschaft, es mangelte an Bodenschätzen und investitionsbereiten und kapitalkräftigen Unternehmen. Doch man machte in manchen Dingen die Not zur Tugend. Der Mangel an Kohle etwa wurde durch die Nutzung der Wasserkraft kompensiert. Viele kreative Forscherpersönlichkeiten und Tüftler wie Carl Linde, Rudolf Diesel, Sigmund Schuckert, Oskar von Miller, Justus von Liebig oder Max von Pettenkofer machten mit ihren genialen Erfindungen Bayern zu einem höchst innovativen Wirtschaftsstandort, der jedoch bis in die 1920er Jahre eindeutig agrarisch dominiert war. Der Bogen wird gespannt von der herausragenden Bedeutung des Eisenbahnbaus in Bayern bis zu den großen Umwälzungen des Lebensalltags im Bereich der Kommunikation, der Mobilität und des Konsumverhaltens der Menschen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
(Nachlesen kann man diese spannende Phase der Wirtschaftsgeschichte Bayerns in Evamaria Brockhoff u.a. (Hrsg.), Industriekultur in Bayern, Edition Bayern Sonderheft, Bd. 5, Augsburg 2012.)
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