In ihrem Vortrag gibt die Archivdirektorin Dr. Camila Weber einen umfassenden und sehr fundierten Einblick einerseits in die Geschichte sowohl der Bischöflichen Zentralbibliothek als auch des Bischöflichen Zentralarchives und anderseits über die für Familienforscher in Frage kommenden Archivbestände. Neben der „klassischen“ Quelle, nämlichen den Matrikelbüchern, stellt Frau Dr. Weber weitere Archivalien vor, die für Familienforscher von Interesse sein könnten.
Ende des Jahres 2011 erschien in Plain, Sauk County, Wisconsin, USA, eine DVD unter dem Titel „Genealogies of families that immigrated to Sauk County, Wisconsin, from Bavaria, Germany. The collected works of Georg Ederer, Otto Horz, and Hansjörg Schneider“. Darin sind die ausgewanderten Familien aus dem ehemaligen Bezirksamt Waldmünchen in der Oberpfalz und weitere genealogische Information enthalten. Hansjörg Schneider: „Es waren nicht wenige, die damals emigriert sind.
In seinem Vortrag erläutert der Archivmitarbeiter Erwin Stoiber zunächst neben der Geschichte des Hauses auch die Möglichkeiten, wie man sich bereits von Zuhause aus mittels des Internets über die verfügbaren und zugänglichen Archivbestände informieren kann. Im Veranstaltungssaal des Staatsarchivs hat Herr Stoiber bereits einige infrage kommende Archivbestände in Schaukästen ausgestellt. Gemeinsam mit den zahlreichen Teilnehmern dieses Abends erläutert Herr Stoiber jedes einzelne Exponat im Hinblick auf dessen historischen und genealogischen Wert.
Leider nur eine Handvoll Teilnehmer hatte die Führung durch die Regnath-Mühle in Dietfurt an der Altmühl.
Auf Anregung von Herrn Alkofer haben wir dieses Mühlenmuseum besucht. Herr Regnath erläuterte die Funktionsweise der einzelnen Mühlräder und berichtete auch über die Geschichte dieser Dietfurter Mühle. Im heutigen Landkreis Neumarkt i.d.OPf. gab es einst über 200 Mühlen; Informationen über die genealogischen Zusammenhänge der dazugehörigen Müllerfamilien sammelt seit einigen Jahren Herr Dr. Vogt.
Frau Carolin Schmuck, die Leiterin des Stadtmuseums Nittenau, führte uns durch die Ausstellung „Von Annahaid bis Zell“ im Stadtmuseum. Die Ausstellung beleuchtete sämtliche Einöden, Weiler und anderen Ortsteile, die zur heutigen Stadt Nittenau gehören. Dabei wurden auch viele familiengeschichtliche Details von Hofbesitzern und Nittenauer Bürgern dargestellt und erläutert.
Lore Schretzenmayr, Wolfgang von Seiche-Nordenheim
Der wegen der Exkursion von Juli auf Oktober verschobene Vortrag wurde von Frau Schretzenmayr gehalten, da Herr von Seiche kurzfristig verhindert war. Beide Referenten stammen mit einem Teil ihrer Ahnen aus dem Dorf Auschine, welches bereits in den 1930er Jahren für den Braukohlentagebau abgegraben wurde.
Die Matrikeln der Pfarrei Kulm, zu der u.a. Auschine eingepfarrt war, weisen eine große Zahl Personen mit Namen Seiche aus, die hauptsächlich in den im Theresianischen Kataster 1770 vergebenen Hausnummern 6 und 9 lebten.
Nach einer allgemeinen Einführung in das Badwesen mit seinen unterschiedlichen Ausprägungen in der Stadt und auf dem Land, die sich seit dem Mittelalter entwickelt haben, berichtete Herr Heinz Bauer vom Badergeschäft in Abensberg. Dort ist ein Bader seit 1600 nachgewiesen (Badhaus zum Karmeliter). Über Jahrhunderte gab es zwei Badhäuser. Anton Widmann, Wundarzt und Chirurg, erwies sich nach der "Schlacht von Abensberg" 1809 gegen Napoleon als "rettender Engel" für viele der verwundeten Soldaten.
Herr von Seiche-Nordenheim hielt einen Vortrag über die Familie Fiedler, die von der Almesbacher Mühle in Weiden i. d. OPf. stammt und im 19. Jahrhundert nach Steinweg bei Regensburg wanderte, um hier eine Metallwarenfabrik zu gründen. "Fiedlers Gelochte Bleche" wurden in die ganze Welt geliefert. In die Familie heiratete auch Erna Anna Knitel, deren Vorfahren aus Elbigenalp im Lechtal in Westtirol (Außerfern) nach Kipfenberg im Altmühltal zugewandert waren.