In einem einstündigem Vortrag führte uns Frau Scheller anhand einer PowerPoint-Präsentation in die Welt der Rechtsprechung, der Folter und der Scharfrichter im Mittelalter. Die Auswertung des Maleficantenactes, ein Verzeichnis aller Maleficanten (Straftäter, Übeltäter) welche in den Jahren 1353 bis 1763 in Augsburg hingerichtet wurden, ergab häufige Urteile wegen Sodomie, Münzfälschungen und Kindstötung. Der Maleficantenact wird im Stadtarchiv Augsburg aufbewahrt. Hinrichtungen in jener Zeit waren für die Menschen Attraktionen und führten oft zu Volksaufläufen.
Am 20. Oktober fand im Gasthof Waldeck in Raustetten das 23. Nordschwäbisch-Mittelfränkisches Forschertreffen statt. Mittlerweile schon zu einer festen Einrichtung ist das Forschertreffen geworden. Jedes Jahr im Herbst treffen sich Familienforscher aus Nordschwaben und Mittelfranken an einem wechselnden Ort zum gemütlichen Austausch. Man begann um 10 Uhr mit der traditionellen Vorstellungsrunde. Während der Vorstellungsrunde wurden einige Neuigkeiten besprochen. Das Bistum München-Freising wird in nächster Zeit die Kirchenbuchbestände online stellen.
Das große Stammtischtreffen fand am 06. April 2019 in Kaufbeuren im Gasthaus Belfort, Mindelheimer Straße statt. 38 Forscher/innen von 10 Vereinen und neun Stammtischen nahmen daran teil. Nach der traditionellen Vorstellungsstunde wurden Informationen und Erfahrungen ausgetauscht. Ein Teil der Gruppe nahm nach dem Mittagessen an einer Stadtführung teil. Herr Heider führte die Gruppe zur Kirche St. Blasius die 1319 vollendet wurde und unverändert gotisch erhalten ist. Weiter führte der Weg über die Stadtmauer, die mehrmals erhöht wurde.
Gerhard Beck, seit sechs Jahren der Archivar der „Oettinger Fürsten“ auf der Harburg, stellte die vier jüngeren Linien des Hauses Oettingen, Oettingen-Oettingen, Oettingen-Spielberg, Oettingen-Wallerstein und Oettingen-Baldern vor. Bei der Italienreise (1594-1596) des Grafen Ludwig Eberhard zu Oettingen beschäftigte er einen Sänftenknecht. Er begann mit den adeligen Beamten, z.B. Ludwig von Grafeneck, Herr zu Eglingen und Osterhofen (Pfleger in Spielberg).
Gemeinsame Veranstaltung des Stadtarchivs Augsburg mit der Bezirksgruppe Schwaben des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde e. V. (BLF) und dem Freundeskreis des Stadtarchivs Augsburg e. V.
Der Referent, Hermann Kleitner, ist ein Kenner der Augsburger Geschichte, die ihn seit seiner Jugend fesselt. Der Mariendom hat eine über 1.000jährige wechselvolle Geschichte. 930 wurde er im romanischen Stil mit Kloster wieder aufgebaut. Im Jahre 994 stürzte die Westseite ein und wurde neu gebaut. Bis 1600 war um den Dom ein Friedhof angelegt. Der Referent führte die Zuhörer durch die wechselvolle Geschichte, die natürlich durch die Reformation und Kriege geprägt war. Innerhalb der Dommauern standen zahlreiche Domprobsthäuser. Das älteste Bauteil des Domes ist die Krypta.
Der Referent, Herr Wilhelms, arbeitete zuletzt als Pflegedirektor im Klinikum Augsburg. Der Beginn der Krankenhausentwicklung war das Heilig-Kreuz-Spital (900-1239). Es handelte sich um eine Stiftung für 12 Arme/Pilger (Pilger galten auch als Arme), gegründet 900 zur Zeit von Bischof Ulrich. Wo es genau stand, ist nicht bekannt. Es gibt verschiedene Angaben dazu. Im Jahre 1160 übernahmen die Augustinerchorherren die Seelsorge im Heilig-Kreuz-Spital. 1239 erfolgte die Neugründung durch Laienbrüder. 1364/1376 erfolgte der Umzug in die Stadt (Freies Schussfeld vor der Stadt).
Gerhard Beck, Archivar der Fürstlichen Archive Harburg (Spielberger und Wallersteiner Archiv) stellte zuerst die unterschiedlichen Strafen (in Wort und Bild) in der Abstufung Ehrenstrafen (Halsgeige, Pranger usw.), Leibesstrafen (Brandmarkung, Auspeitschen, Abtrennen von Körperteilen wie Ohren, Hand, Zunge) bis zu den Todesstrafen (Schwert, Rädern, Vierteilen, Hängen, Ertränken) vor.