Robert Lang, Leiter der BLF-Bezirksgruppe Niederbayern
Im 19. Jahrhundert verließen Millionen Menschen den Raum des heutigen Deutschlands, um in der Ferne ein neues Leben zu beginnen – darunter auch zahlreiche Bayern.
Unsere Vorfahren sahen sich oft mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert und suchten in der Fremde eine bessere Zukunft. Nicht jeder träumte zwar den „Tellerwäscher-zum-Millionär“-Traum, aber viele verbanden mit der Auswanderung die Hoffnung auf ein besseres Leben.
In seinem Vortrag beleuchtet Robert Lang die historischen Hintergründe und Ursachen dieser großen Auswanderungswelle. Er wird die damaligen Bedingungen der Überfahrt und Einreise erläutern sowie die ersten Schritte der Auswanderer in der neuen Heimat schildern. Anhand des Beispiels seines Großonkels Michael Lang, der selbst nach Nordamerika auswanderte, teilt er zudem seine persönlichen Erfahrungen und zeigt, wie historische Quellen effektiv genutzt werden können.
Dieser Abend soll dazu ermutigen, die eigenen ausgewanderten Vorfahren zu erforschen und mögliche Berührungsängste abzubauen.
Leider etwas grippegeschwächt, aber dennoch sehr gut besucht, war unser Niederbayern-Stammtisch in Kirchdorf. Nach einer kurzen Begrüßung der 25 Teilnehmer durch Hans Biberger und Robert Lang, die vornehmlich aus der Hallertau, aber auch aus vielen anderen Stammtischen kamen, war der Abend ganz dem Jesuitenpater und Missionar Anton Gogeisl gewidmet.
Ende des Jahres 2011 erschien in Plain, Sauk County, Wisconsin, USA, eine DVD unter dem Titel „Genealogies of families that immigrated to Sauk County, Wisconsin, from Bavaria, Germany. The collected works of Georg Ederer, Otto Horz, and Hansjörg Schneider“. Darin sind die ausgewanderten Familien aus dem ehemaligen Bezirksamt Waldmünchen in der Oberpfalz und weitere genealogische Information enthalten. Hansjörg Schneider: „Es waren nicht wenige, die damals emigriert sind.
Rudi Bernatzky: „Die Familienbögen des Stadtarchivs Nördlingen“: Rudi Bernatzky forscht seit Jahren im Nördlinger Raum und hat nun 4515 Familienbögen von 1790-1910 bearbeitet, indiziert und stellt sie auf CD zur Verfügung. Die CDs waren innerhalb von wenigen Minuten verkauft. Die Familienbögen wurden von den Mormonen verfilmt und sind im Internet einsehbar. Er erklärte den Aufbau der Familienbögen und ging auf die Besonderheiten der Archivalien ein, auch zeigte er im Internet, was man so alles über Nördlingen bei den Mormonen finden kann – eine Schatzgrube.
Bevor Herr Hanno Trurnit über seine interessante Forschungsreise in den Pazifik spricht, erläutert er den Stand des Augsburger Projektes "Augsburger Patrizier". Die Datenbank umfasst inzwischen 12.000 Personen. Sie kann im Internet eingesehen werden.
Dr. Margot Hamm, Haus der bayerischen Geschichte Augsburg
Ursachen für die Auswanderung aus Unter- und Mittelfranken, der Pfalz und Schwaben wurden dargelegt (18. Jh. bis heute). Der Behördenweg wurde erklärt, aber auch, dass etwa 40 % illegal ausgewandert sind und daher in den Amtsunterlagen meist fehlen.
Der Vortrag war auch als Vorbereitung auf den Besuch der Ausstellung in Nördlingen zu sehen.
Herr Lingnau stellte sich kurz vor und erläuterte, wie er zur Familienforschung kam. Seine Großmutter war eine geborene Gladigau. Nach der Erklärung des Namens Gladigau, der zurückgeht auf den Ort Gladigau in der Altmark, ging er auf die verschiedenen Familienzweige ein. Zwei Vorfahren in Deutschland und eine Verwandte in Australien forschten unabhängig voneinander über die Familie Gladigau. Ein Teil der Familienforschung wurde im Deutschen Geschlechterbuch veröffentlicht.