Ahnenforschung online am Beispiel Ancestry.de
Herr Neikes erläutert seine Aufgaben bei Ancestry.de. Die Firma kommt aus dem Verlagswesen und hat den Hauptsitz in Amerika. Bisher wurden mehr als 5 Milliarden Namen in 23.000 Datenbanken erfasst, hauptsächlich in den USA, Großbritannien, Australien und Kanada.
Im letzten Jahr begannen die Digitalisierungen in Deutschland. Die Staatsarchive in Bremen und Schwerin stellen Material zur Verfügung. So stehen Auswanderungsakten, das Bremer Seeleuteregister, Bremer Musterungslisten oder die Hamburger Passagierlisten zur Verfügung.
Bisher wurden 725.000 zahlende Besucher registriert und monatlich über 13 Millionen Zugriffe auf die Homepage. Die Firma verfügt über eine langjährige Erfahrung und eine hochmoderne Infrastruktur zur Digitalisierung, Indexierung und Bereitstellung historischer Dokumente. Herr Neikes stellte die Homepage vor und demonstrierte das Anlegen eines Familienstammbaumes, auch ging er auf den Datenschutz (alle lebenden Personen werden nicht angezeigt) ein. Neben einem Infocenter für Anfänger mit Expertentipps gibt es die Abteilung Community u.a. mit Foren, die nach Region und Interessengebieten gegliedert sind.
Im zweiten Teil stellte er die Digitalisierungsarbeit vor. Zuerst werden die Dokumente abfotografiert oder z.B. Microfilme eingescannt. Je nach Dokument erfolgt die Bearbeitung mit einem Schrifterkennungsprogramm und manueller Nachbearbeitung. Das Personal wird 8 Monate geschult, da es natürlich sehr wichtig ist, dass die Dokumente richtig gelesen werden. Die Kontrolle der digitalisierten Dokumente auf Lesefehler erfolgt stichprobenartig, auch können die Nutzer entdeckte Fehler ändern bzw. melden. Für den Nutzer ist es, im Gegensatz zu den Datenbanken der Mormonen möglich, die Originaldokumente einzusehen. Die Anzahl der Daten von Deutschland ist im Moment noch relativ gering, sie werden aber ständig ausgebaut. Je mehr Archive sich an dem Projekt beteiligen, desto mehr Nutzen können Forscher daraus ziehen. Mit mehreren Kirchen wird über die Digitalisierung der Kirchenbücher verhandelt.
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