Kursus "Einführung in die Familienkunde"
10.06.2008: Herr Gaul begrüßte die Teilnehmer, gab einen kurzen Überblick über die Motive für eine Ahnenforschung und empfahl, zunächst möglichst alle verfügbaren Familiendokumente, Fotos, Totenzettel usw. zu sichern und auszuwerten, weil sich daraus schon gute Ansätze für die eigene Familienforschung ergäben. Wichtig sei vor allem das Gespräch mit noch lebenden, auch entfernten Verwandten, weil deren Wissen mit dem Tod unwiederbringlich verloren gehe. Er ging dann anhand der Ergebnisse seiner eigenen Forschung der Frage nach, wo normalerweise welche Unterlagen zu finden sind und wies auf die Schwierigkeiten hin, die nicht nur in lateinischer Sprache geführte Kirchenbücher bereiten, sondern auch die in der Deutschen Schreibschrift verfassten. Der reich illustrierte Vortrag gab ein in sich geschlossenes Bild der Familienforschung sowie der Möglichkeiten und Grenzen der Archivforschung und bildete die Grundlage für eine anschließende rege Diskussion. (23 Teilnehmer)
17.06.2008: Während Herr Gaul sich im ersten Vortrag vorwiegend mit staatlichen und kirchlichen Archiven als Quelle für die Familienforschung befasst hatte, legte Herr Schiffer den Schwerpunkt auf die darüber hinaus gehenden Quellen als da sind z. B.: Totenzettel, Kataster- und Grundbuchauszüge, Kaufverträge, Mitgliedschaften in Zünften, Vereinen, Sterbenotgemeinschaften, Parteien aber auch militärischen Gliederungen, Feuerwehr, Bahnschutz usw. Auch Orts- , Firmen- und Zeitungsarchive seien eine oft genau so ergiebige Quelle wie Orts- und Familienchroniken, Häuserbücher, Festschriften usw. wie auch die Mailinglisten der genealogischen Vereine eine wertvolle Hilfe bei der Überwindung toter Punkte sein könnten.
Abschließend wurden Möglichkeiten der Computergenealogie und Internetrecherche behandelt, wobei Herr Schiffer empfahl, sich vor der Entscheidung für ein bestimmtes Programm über die vielfältigen Möglichkeiten zu unterrichten und Veröffentlichungen im Internet kritisch zu hinterfragen. Das Gespräch mit erfahrenen Genealogen sei gerade für den Anfänger in der Familienforschung eine nicht zu unterschätzende Hilfe, die der Bayerische Landesverein zudem in vieler Hinsicht anbiete. Dazu gehörten z. B. auch die geplanten Führungen durch das Archiv des Erzbistums München und Freising und des Staatsarchiv München. (21 Teilnehmer)
Der Abend schloss mit einer lebhaften Diskussion und der Präsentation einer kleinen Buchauswahl, die die Vielfalt der Themen und Möglichkeiten der Familienforschung aufzeigte. Von der Möglichkeit, entsprechendes Unterrichtsmaterial zu erwerben, wurde rege Gebrauch gemacht. Fünf Teilnehmer stellten einen Antrag auf Mitgliedschaft im Bayerischen Landesverein.
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