Niederbayern-Stammtisch in Freyung: Die Hex' von Wittersitt
Es ist ein düsteres Kapitel in der bayerischen Geschichte: Die Hexenverfolgung. Vor allem Frauen wurden gefoltert, verbrannt, ertränkt oder sonst wie getötet. Und das in einer Zeit, in der eigentlich das “finstere Mittelalter” vorbei war. Auch im Bayerischen Wald gab es diesen Hexenwahn.
Im Jahre 1703 wurden die Dienstmagd Afra Dick und das 13-jährige Hütermädchen Maria Baumann beschuldigt, Feuer bei dem Bauern Fruth in Wittersitt gelegt zu haben. Afra Dick gestand das Anzünden und wurde verhaftet. Sie denunzierte bei den Verhören die Bäuerin Maria Kölbl aus Neidberg bei Ringelai als „Hexe“. Der Scharfrichter Sebastian Fleischmann sprach das Todesurteil über die beiden Frauen aus. Nach der Folter wurden sie hingerichtet und anschließend in Fürsteneck verbrannt. Vorhandene Prozessprotokolle und die Auflistung der Prozesskosten in den Pflegamtsrechnungen lassen ein für unsere Zeit makabres Bild der Rechtsprechung und des Volksglaubens entstehen.
Obwohl die Kirchenbücher von Perlesreut aus dieser Zeit fehlen und nachweisbare Spuren damit verschwunden sind, ist es einem Nachfahren durch viel Recherchearbeit gelungen, eine Ahnenliste bis zur Jetztzeit herzustellen.
In ihrem Vortrag geht Christa Meier, Leiterin unseres Forscher-Stammtisches Passau auf das Schicksal der Afra Dick ein, die bei einem Hexenprozess zum Tode verurteilt wurde. Anhand der Verhörsprotokolle wird über die Art und Weise der Zeugenbefragung, die Wertung von Zeugenaussagen, den Vorwurf und die Argumentation der Anklage und letztlich die Verurteilung berichtet.
Aufgrund der großen positiven Resonanz über den Vortrag zur "Hex' von Wittersitt" vom 21.07.2022 in Passau haben wir uns dazu entschlossen, den Vortrag am Freitag, den 21.10.2022 bei unserem Stammtischabend in Freyung erneut anzubieten.
Hinweis: Wegen Umbaumaßnahmen des Hotels mussten wir den Niederbayern-Stammtisch vom 16.09. auf den 21.10.2022 verschieben.
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