Augsburg: 19. Großes Stammtischtreffen und 7. Regionaltreffen Süd
Die Bezirksgruppe Schwaben hat im Jahre 2002 anlässlich einer Ausstellung zum 80. Jubiläum des BLF in Augsburg ein großes Stammtischtreffen der Schwäbischen Forscherstammtische, aber auch befreundeter benachbarter Forschergruppen veranstaltet. Dies war ein Riesenerfolg, sodass man vereinbart hatte, sich jährlich wieder im Frühjahr zu treffen, und zwar abwechselnd in Augsburg und im Jahr darauf bei einem regionalen Stammtisch. Diese schöne Sitte fand letztmals im Jahre 2019 in Kaufbeuren statt. Die letzten 6 Treffen waren zugleich auch sog. „Regionaltreffen Süd“, bei denen auch offizielle Vertreter von genealogischen Vereinen des Südens zahlreich vertreten waren. Alle folgenden Jahre waren wieder angedacht, aber auch hier machte uns Corona jeweils einen Strich durch die Rechnung.
Anwesend waren 32 Forscher/-innen von 15 DAGV-Mitgliedsvereinen (BLF, GFF, GFO, GFW/BSW, GHGO, AFAG, AGoFF, FGG, VSFF, VFKBW, IGAL, DAGV, GFW/BSW, ICARUS4all, FGO) und sieben Stammtischen (Stammbaumtisch Nordschwaben, Stammtisch Augsburg Land, Stammtisch Unterallgäu, Stammtisch Ostallgäu, Stammtisch Kempten, Stammtisch Günzburg, Stammtisch Lampertshofen).
Manfred Wegele, der stellv. Vorsitzende der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Genealogischer Verbände, Vorsitzender des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde und Leiter des Stammbaumtisches-Nordschwaben, begrüßte alle anwesenden Familienforscher/-innen recht herzlich. Er sprach kurz über die Entstehung dieses jährlichen Forschertreffens im Jahre 2002 und die bisherigen Veranstaltungen. Hauptzweck sei es, sich in freundschaftlicher Atmosphäre zu treffen, um Erfahrungen und Informationen auszutauschen und gemeinsame Projekte auszuloten. So ging auch dieses Jahr eine offizielle Einladung an die 15 DAGV-Vereine des Südens (inkl. Österreich und Schweiz) und die zahlreichen Stammtische. Kurzfristig mussten einige absagen. Er gab den Tagesablauf bekannt. Nach dem Mittagessen gab es eine Führung in der Kirche St. Anna, danach ging es weiter in das BLF-Vereinsheim in der Provinostraße.
Traditionell stellte jeder Stammtischleiter oder Vereinsvorsitzende seine Gruppierung vor.
Frau Simmerle ist im Vorstand von IGAL (Interessengemeinschaft Ahnenforschung Ländle, Landesverein für Familienforschung in Vorarlberg) und sprach über die Aktivitäten, die Feierlichkeiten zum 20jährigem Jubiläum und den guten Mitgliederzuwachs. Die Vereinszeitung wird eingestellt.
Edgar Hubrich, der stellv. Vorsitzende der GFF, gegründet 1921, erläuterte mehrere Großprojekte, die in Arbeit sind, u.a. den Ausbau des internen Mitglieder-Bereichs mit aktuell über 2 Millionen Digitalisaten. Bei der DAGV ist er der Schatzmeister und berichtete vom geplanten Deutschen Genealogentag in Kleve und der Literaturdatenbank. Er vertrat auch die GFO, ist Mitglied bei Familia Austria und beim Verein für Familienkunde in Baden-Württemberg.
Der Stammtisch Günzburg wird von Anton Seitz geleitet. Die Teilnehmer stammen überwiegend aus dem nördlichen Kreis, keine aus dem Süden, dafür einige Forscher, die auch im Sudetenland auf Ahnensuche gehen. Inzwischen hat er ein neues Lokal gefunden, in dem sich der Stammtisch regelmäßig treffen kann.
Helmut Drobnitsch hat seine Ahnen verteilt von Galizien durch das Habsburger Reich bis in den hohen Osten. Er vertritt die „Eisenbahner-Genealogen im GFW/BSW (Bahnsozialwerk)“. Er ist auch bei der Arbeitsgemeinschaft Ostdeutscher Familienforscher (AGoFF) aktiv. Die Kirchenbücher sind verfilmt, er stellte den Onlinebestand vor. Leider gibt es wenig „jungen Nachwuchs“ bei den Mitgliedern.
Herr Stiening leitet den Stammtisch Ostallgäu und das seit über 25 Jahren. Das letzte „Große Stammtischtreffen“ organisierte er 2019 in Kaufbeuren.
Heinrich Bachmann ist aktiv bei den Forschern der Grafschaft Glatz und bei der Sudetendeutschen Vereinigung. Er sprach über diese Forschungsgebiete.
Margret Ottner informierte über die Entstehung des Stammtisches „Augsburger Land“. Inzwischen haben sie ein neues Lokal gefunden. Während der Coronapandemie hatte der Stammtisch die üblichen Probleme, da keine Präsenzveranstaltungen möglich waren. Sie ist auch Mitglied des Stammtisches Unterallgäu in Kammlach, deren Leiterin verhindert war. Der Schwerpunkt des Forschungsgebietes ist der Altlandkreis Mindelheim. Die Gespräche sind immer sehr ergiebig.
Herr Riedener vertrat die „Schweizer“ GHGO, die Forschung in der Schweiz hat einige Besonderheiten. Die Gesellschaft hat monatlich ein online-Treffen und eine Präsenzveranstaltung. Leider „sitzen“ die Mitglieder auf ihren Daten. Nachlässe werden nicht vom Verein übernommen, sondern kommen in ein staatliches Archiv.
Michael Altvater ist seit langem bei der Forschergruppe Oberschwaben (FGO) und gab Einblick in die Aktivitäten. Letztes Jahr feierten sie das 10jährige Jubiläum.
Nach dem Mittagessen ging es in die nahegelegene Kirche St. Anna, die eine sehr interessante und langjährige Geschichte hat. Immerhin war auch schon Martin Luther dort und auch beim Augsburger Frieden spielte die Kirche eine wichtige Rolle ebenso in den vorausgehenden Reformationswirren.
Der Nachmittag stand bei Kaffee und Kuchen zum Informations- und Erfahrungsaustausch in den Vereinsräumen des BLF zur Verfügung. Nach der Stärkung mit Kaffee und Kuchen, übernahm Frau Scheller den allgemeinen Informationsteil. U.a. stellte sie die neue BLF-Internetseite und die Onlinesuche des Sterbebild- und Friedhofsprojektes vor. Auch das Thema Nachlass-/Vorlassregelung wurde besprochen.
Herr Hubrich zeigte den Mitgliederbereich der GFF mit dem großen Fundus an Digitalisaten.
Ebenso wurde der Youtube-Kanal des BLF vorgestellt, inzwischen stehen 62 Filme online.
Herr Schimanski berichtete vom Holzschuherarchiv in Augsburg.
Herr Zöschinger führte die Interessierten durch die beiden Bibliotheken.
Herr Wegele dankte den Kuchenbäckerinnen, Frau Missel, Frau Wiebel und Frau Scheller für die köstliche Verpflegung.
Übersicht der Großen Schwäbischen Forscherstammtische
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