Einführung in die Familiennamen-Forschung
Zur Familiengeschichtsforschung gehören neben der Ahnenforschung auch die Erforschung der Herkunft und die Bedeutung unserer Familiennamen. Stefan Hackl ist Mitglied der "Forschergruppe Namen" an der Universität Regensburg.
In seinem Vortrag erklärte er die zeitliche Entstehung der Beinamen zu den Rufnamen. Auch geografisch lassen sich Unterschiede in der Entwicklung erkennen. Hinzu kommen die unterschiedlichen Motivationen für die Namenvergabe, die Gründe für ihren Wechsel und der Zeitpunkt für die Verfestigung. Am Beispiel "Mages" erklärte Hackl die mögliche sprachliche Herkunft und Bedeutung. Dazu zeigte er die Schreibweise in historischen Quellen, die Mundartformen im Baierischen, die Änderung von Sekundärelementen in der baierischen Mundart und die Rückführung in mittelhochdeutsche Namensformen bzw. althochdeutsche Personennamen auf. Nach einer relativen Festigkeit erfolgten im 17. Jahrhundert die behördlichen Verordnungen den Wechsel des Familiennamens zu unterbinden, die Zweinamigkeit durchzusetzen und die Schreibweise des Familiennamens zu sichern. Mit der Einführung des Standesamtes 1876 kam der jahrhundertlange Prozess der Ausbildung erblicher, fester Familiennamen zu seinem Abschluss.
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