Herr Gerhard Beck sprach zuerst über Dienerakten auf der Harburg, die er zur Zeit bearbeitet. Eventuell entsteht daraus ein Dienerbuch. In den Archivalien fand er zufällig einen Akt mit einem Bericht über einen Einbruch in die Kirche von Tapfheim und ein Schreiben von 1601 über Fr. Maria Anna v. Gundelsheim geb. v. Schreckenstein, die in Steinhart 1594 gestorben und in Schwenningen (dort gibt es ein Epitaph) bestattet wurde, was bisher unbekannt war.
"Slavische Sprachelemente in Ortsnamen Ostbayerns (Oberpfalz und Niederbayern)", so ist der Titel der Habilitationsschrift von Dr. Wolfgang Janka. Was hat Ortsnamenforschung mit Familienforschung zu tun? Schon länger weiß man, dass sich der slawische Einfluss in den Ortsnamen Ostbayerns entlang der bayerisch-böhmischen Grenze nachweisen lässt. Dies erkennt man in den Dialekten, den Ortsnamen und Familiennamen in dieser Region Bayerns.
Zur Familiengeschichtsforschung gehören neben der Ahnenforschung auch die Erforschung der Herkunft und die Bedeutung unserer Familiennamen. Stefan Hackl ist Mitglied der "Forschergruppe Namen" an der Universität Regensburg.
Es war eine umfangreiche Darlegung der Entstehung der Familiennamen, nach ihrem Ursprung gegliedert. Familiennamen tauchen vereinzelt um 1000 auf, bis 1600 haben praktisch alle Personen Familiennamen. Abgeleitet sind sie aus Vornamen, Ortsnamen, von Berufen, Eigenheiten, Spottnamen u.v.a.
Herr Huber berichtete, dass er den Nachlass von Dr. Deininger, ehemaliger Vorsitzender des BLF, im Stadtarchiv Augsburg durchgearbeitet hat und nach neuerlichen Verhandlungen mit Herrn Dr. Cramer-Fürtig, dem Leiter des Stadtarchivs, der Nachlass an den BLF in unsere Bibliothek übergeben wird.
Jeder Name ist zur Unterscheidung durch Dritte vergeben worden. Somit hat jeder Name seine Bedeutung (das gilt nicht nur für Familiennamen, sondern für jegliche Bezeichnung). Die Familiennamensbildung geschah im deutschen Sprachraum überwiegend im 13. und 14. Jahrhundert und fand seinen Ausgang im Süden. Sie verlief stets nach den gleichen Regeln, die es heute bei entsprechendem Hintergrundwissen meist erlauben, die Familiennamen zu erklären.
Vier große Hauptgruppen haben sich herausgebildet, denen alle Namen zugeordnet werden können. Die bekannteste ist die Gruppe der Berufsbezeichnungen (Müller, Huber, Maier), gefolgt von Herkunftsnamen (Dillinger, Steinbrück, Straßburger) und den Familiennamen, welche aus Rufnamen entstanden sind (Matthäus, Martini, Karl). Schließlich wurden Übernamen (vergleichbar Spitznamen) aus körperlichen, geistigen Eigenschaften oder auffälligen Verhaltensweisen zu Familiennamen fixiert (Spät, Krause, Dürr, Schwarz, Kluge).
Alexander Peren, 1. Vorsitzender Verein für Denkmalpflege und Penzberger Stadtgeschichte
Dass die Deutung von Ortsnamen ein auch in der Wissenschaft sehr kontrovers diskutierter Bereich ist, wurde durch die Nennung der beiden Hauptrichtungen (Ortsnamen aus Rufnamen versus Ortsnamen aus Geländeformationen) vom Referent des Abends, Herrn Alexander Peren klar benannt.