Vortrag zur Bayerischen Landesausstellung in Regensburg
Elisabeth Handle-Schubert, Haus der Bayerischen Geschichte/Augsburg, stellte die Aspekte der Bayerischen Landesausstellung 2014 LUDWIG DER BAYER – WIR SIND KAISER! in Regensburg vor.
Anlass für die erste große Ausstellung zu Ludwig dem Bayern war seine Krönung vor genau 700 Jahren zum deutschen König. Als Ausstellungsort wurde Regensburg gewählt, weil die damalige reiche und internationale Handelsstadt für die Herrschaft Ludwigs von großer Bedeutung gewesen war. An drei Originalschauplätzen aus dem 14. Jahrhundert (Domkreuzgang, St. Ulrich und Minoritenkirche) zeigt die Ausstellung den ersten Wittelsbacher Kaiser vor dem Hintergrund seiner Zeit und ihrer theologischen Vorstellungen. Der Aufstieg Ludwigs vom oberbayerischen Herzogs-sohn zum römisch-deutschen Kaiser, und die Hürden, die er dabei nehmen musste, werden in der Minoritenkirche durch fünf aufsteigende Ebenen präsentiert.
Ebene 1 zeigt, wie Ludwig, anfangs nur Mitregent mit seinem älteren Bruder Rudolf, Macht in Niederbayern gewann und sich dadurch die Feindschaft mit Österreich, besonders mit Herzog Friedrich dem Schönen, zuzog. Durch den Sieg über die Österreicher 1313 in der Schlacht von Gammelsdorf wurde Ludwig zum Kriegs-helden.
Ebene 2 erzählt die doppelte Königswahl von Ludwig und Friedrich dem Schönen 1314. In der Schlacht bei Mühldorf 1322 setzte sich Ludwig gegen seinen Rivalen durch und versöhnte sich 1325 mit ihm durch sein ungewöhnliches Angebot der Mitregentschaft.
In Ebene 3 erreicht der jahrhundertealte Streit über den Vorrang der geistlichen oder der weltlichen Gewalt seinen Höhepunkt. Der Italienfeldzug und die Krönung Ludwigs zum Kaiser 1328 in Rom in Abwesenheit des Papstes führte zum Konflikt mit Papst Johannes XXII. in Avignon. Ludwig wurde bis zu seinem Tode mit dem Kirchenbann belegt.
Ebene 4 steht für die Bemühungen des Kaisers, seine Herrschaft zu festigen und seine Hausmacht bis nach Tirol, Holland und Brandenburg auszudehnen. Damit schuf er sich neben dem Papst, wie Ebene 5 zeigt, neue Feinde. 1346 wurde der Luxemburger Karl IV. zum Gegenkönig gewählt. Zu einer entscheidenden Schlacht kam es nicht mehr, da „Ludovicus Bavarus“, wie Ludwig herablassend von der päpstlichen Partei genannt wurde, 1347 unerwartet auf einem Jagdausflug bei Fürstenfeldbruck starb.
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