Delegiertenversammlung 2014 in Passau
Die Delegiertenversammlung 2014 wurde von der Bezirksgruppe Niederbayern ausgerichtet und fand im Evangelischen Zentrum St. Matthäus in Passau (Dietrich-Bonhoeffer-Platz 1, 94032 Passau) statt. Anwesend waren 50 Mitglieder, davon 37 Delegierte, plus ein Gast.
Rahmenprogramm:
Herr Brunner, der Chef des Kulturamtes des Bistums Passau führte durch die Kapellen des Domkreuzganges. Dabei ging es um die vier Grabkapellen, die um den ehemaligen Friedhofs des Domklosters angeordnet sind. 739 wurde das Bistum von Bonifazius gegründet. Herr Brunner erläuterte u.a. die Baugeschichte des Klosters in dem der Bischof und die Domkapitulare lebten. In der Grabkapelle von Bischof Urban von Trennbach stellte er etliche Besonderheiten vor. Die Bischofsfigur auf dem Hochgrab kann nach oben, rechts, links und unten sehen. Hinter dem Hochgrab ist das reichlich verzierte Epitaph mit lateinischen, griechischen und hebräischen Inschriften. Links des Grabes die beeindruckende Ahnentafel des Bischofs. Auch die Gemälde der drei anderen Seiten der Kapelle erläuterte er. Die Grabkapelle von Johann Philipp von Lamberg wird heute von der Orthodoxen Kirche für Gottesdienste genutzt. Unter dem Boden ist die Grablege des Bischofs. Herr Brunner ging auf die Geschichte des Hochstifts Passau ein, das früher mehr österreichisch orientiert war, so war auch Jo. Philipp v. Lamberg aus Speyr gebürtig. In der Andreaskapelle, früher Herrenkapelle, die Grablege der Passauer Domkapitulare und heutige Werktagskirche der Dompfarrei, erläuterte er die baulichen Änderungen. Früher befand sich eine Decke in diesem Raum und im oberen Teil war der Kapitelsaal. 1430 wurde der Chorraum angebaut und die Grablege zur Kapelle umgebaut. Zuletzt ging es in die Ortenburgkapelle mit der Gruft der Grafen Ortenburg. Er zeigte die bauliche Besonderheit des schmalen hohen Raumes auf, dessen oberer Teil früher anderweitig genutzt wurde. Die Familiengeschichte wurde spannend erzählt, nachdem im 17. Jahrhundert immer mehr Mitglieder evangelisch wurden, wurde der letzte 1684 hier bestattet. Eine außergewöhnliche Geschichte war die Beisetzung von Graf Georg Reinhard, der 1679 hier sitzend seine letzte Ruhe fand. Er starb bereits 13 Jahre vorher und wurde, aufgrund eines Familienstreits, ob er katholisch (er war katholisch) oder evangelisch beerdigt wird, so lange auf seinem Schloss in seinem Stuhl sitzend! stehen gelassen bis entschieden wurde, dass er in der katholischen Grablege in Passau seine letzte Ruhe finden soll.
Nach der Führung traf man sich in einigen Cafes, stärkte sich und tauschte Informationen, Neuigkeiten und Eindrücke aus.
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