Es wurde berichtet über den interessanten Lebenslauf des Thürriegel, der als Gerichtsschreiber in Mitterfels begann und über Stationen in verschiedenen Armeen zum Spanischen Königshof führte. Dort wurde sein Organisationstalent erkannt und der König beauftragte ihn 1763 als Anwerber, Handwerker und Bauern für die durch die Kolonisation verlassenen Gebiete entlang der Königsstraße von Sevilla nach Madrid zu rekrutieren.
Vorlage: Bestallung eines Sagmeisters beim Kloster Tegernsee.
Der Übungstext betraf die Bestallung eines Sagmeisters für die Sägemühle Weißach des Klosters Tegernsee. Neben den rein paläographischen Erkenntnissen erfuhr man auch vieles über die Pflichten eines Sagmeisters, z.B. die verschiedenen Holzerzeugnisse oder die verwendeten Hölzer, worunter bemerkenswerter Weise die Eibe noch eine verarbeitete Holzart war.
Der Vortragende gab einen Überblick über die Geschichte der Quellenart "Rechnungsbücher", die erstmalig 1203 in Passau auftaucht. Älteste Territorialrechnungen um 1290. Urbare beschreiben das Abgabensoll, Rechnungsbücher das Ist. Sie gehen auf die Rechnungsbücher der Kaufleute zurück.
Die Quellenart bietet u.U. interessantes personengeschichtliches Material, jedoch aufgrund der Natur dieser Quellenart vorwiegend als "Zugabe" für Personen, die man bereits anderweitig ermittelt hat.
Dr. Gerhard Schwertl, Archivdirektor, Staatsarchiv Landshut
Herr Dr. Schwertl ging zunächst kurz auf die Geschichte des Staatsarchivs Landshut ein, das auf der Burg Trausnitz oberhalb Landshut untergebracht ist. Insbesondere erwähnte er den Brand vom 21.10.1961, wobei gerade die für den Familienforscher so interessanten Briefprotokolle zu einem großen Teil vernichtet oder unbenutzbar wurden.
Es wurde eine Genealogie dieser Familie dargestellt, die etwa von 1160 bis 1602 reicht. Der Anschluß an spätere Familien "Straubinger" konnte noch nicht hergestellt werden.
An einem strahlenden Herbsttag starteten wir pünktlich um 8 Uhr in München. Auf der Autobahn begrüßten uns bald Reklameschilder mit dem Wittelsbacher Friedrich V. und seiner Frau Elizabeth, der Tochter des Königs Jakob I. von England, wie extra für uns aufgestellt. Während der Fahrt wurden wir von einem Historiker auf den "Winterkönig" und die Geschichte der Oberpfalz kompetent eingestimmt. Amberg ist nicht nur der Geburtsort von Friedrich V., "Kurfürst an Rhein und der Oberen Pfalz", sondern war auch neben Heidelberg seine zweite Residenzstadt.
Zwei neue Mitglieder stellten sich und ihre Forschungsvorhaben vor. Herr Füssel gab einen Einblick in seine weitgehend abgeschlossene Arbeit. Frau Anwander berichtete vom Genealogentag in Schwerin.