1785 stürzte Fanny von Ickstatt, Angehörige einer bekannten Münchner Familie, vom Nordturm der Frauenkirche in den Tod. Der rätselhafte Sturz der Siebzehnjährigen sorgte für großes Aufsehen weit über Bayerns Grenzen hinaus. Ob es ein tragischer Unfall gewesen ist, wie ihre einflussreiche Familie hartnäckig das Ereignis darzustellen versuchte, oder Selbstmord, blieb ungeklärt. Bei ihren Nachforschungen über Fanny von Ickstatt entdeckte Frau Dr. Leonhard im Stadtarchiv München ein bisher unbekanntes Dokument eines Zeitzeugen.
Die im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in die Stadt zugezogenen Personen wurden in den polizeilichen Meldebögen, Laufzeit von ca. 1800-1925, erfasst. Die Meldebögen enthalten persönliche Daten, Steuerlisten sowie Angaben über Beruf und Wohnsitze des Meldepflichtigen. Sie sind die Vorläufer der Einwohnermeldekartei. Diese bis 1978 reichende Kartei unterliegt wie die polizeilichen Meldebögen dem Melderecht mit einer Sperrfrist von 55 Jahren nach dem letzten Eintrag.
Am Samstag, den 11. Oktober 2014 trafen sich 38 Familienforscher zum 19. Nordschwäbisch-Mittelfränkischen Familienforschertreffen in Kaisheim bei Donauwörth im Gasthaus Zum Hofwirt. Manfred Wegele übernahm wie immer die Begrüßung der Familienforscher und die Moderation der Veranstaltung. Er dankte Herrn Xaver Baur für die Organisation des diesjährigen Treffens und freute sich über die rege Teilnahme aus BLF- und GFF-Mitgliedern und weiteren Interessenten.
Ein Mitglied brachte eine sehr umfangreiche Sammlung mit Sterbebildern mit. Manfred Wegele, Anna Probst und Sabine Scheller erfassten digital mit drei Scannern die Sterbebilder und eine fotografische „Ahnensammlung“.
Das Programm HicLeones wurde erläutert, im Internet gestöbert und Lesehilfe geleistet. Die Möglichkeit, die Bibliothek zu nutzen, wurde rege genutzt.
Bei dem Workshop, der von 10 bis 16 Uhr durchgeführt wurde, standen als Vortragende und zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung: Gerhard Rolle, Helmuth Rehm, Hans Niedermeier sowie zeitweise Werner Bub. Der Workshop gab den Teilnehmern Anregungen zur Gestaltung einer Familienchronik und informierte über die mögliche Hilfestellung durch den Editierservice. Sie beantworteten vor allem die Fragen: Wie bereite ich meine Forschungsergebnisse für eine Chronik auf? Was soll die Familienchronik beinhalten, und wie gliedere ich sie sinnvoller Weise?
Die Bezirksgruppe Oberbayern hatte zum Tag der Familienforschung eingeladen. Das bayerische Hauptstaatsarchiv stellte freundlicherweise als Hausherr die Räumlichkeiten im Hauptstaatsarchiv zur Verfügung. Die Generaldirektorin der Staatlichen Archive Bayerns, Dr. Ksoll-Marcon, übernahm die Schirmherrschaft. Die wichtigsten Münchner Archive wirkten an fünf Informationsständen mit:
Herr Thürheimer, Mitglied des WebTeams des BLF, stellte das Portal:Bavaria vor. Beginnend bei der Erklärung: Was ist GenWiki?, Was finde ich dort? ging es weiter, Wie komme ich zum Portal Bavaria?. Schritt für Schritt erläuterte er die Internetseiten. Neben Literatur zu Bayern, die Geschichte der Herrschaften, Kirchenbücher in Bayern, Gemeindeseiten in Bayern und wie man selbst mitarbeiten kann war der Themenrahmen weit gespannt. Ziel des Portals ist eine gemeinsame Plattform für alle bayerischen Familienforscher.
Die Mitgliederversammlung begann mit dem Geschäftsbericht des Leiters. Er berichtete von steigenden Mitgliederzahlen, der erfreulichen Entwicklung der Bibliothek und stellte die Mitgliederentwicklung incl. Nachhaltigkeitsstatistik in einer Übersicht vor. Während des Geschäftsberichtes des Leiters, beim Thema Zusammenarbeit mit Archiven, sprach Herr Manz über die Aktivitäten des Freundeskreises des Stadtarchives und verteilte das Jahresprogramm.