Anhand einer Reihe von den Mitgliedern eingebrachten Beispielen wurde das Lesen alter Schriften gemeinsam geübt und diese entziffert. Dazu gehörten Matrikeleinträge aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit Dispens wegen Blutsverwandtschaft, eine sogar mit päpstlicher Dispens von Benedikt XIV. Desweiteren wurden Dokumente über einen Rechtstreit aus den Jahren 1705 bis 1721 gelesen. Auch ein Brief von 1881 bot einige Schwierigkeiten, die mit Dr. Heinzlmeirs Hilfe gemeistert wurden.
Beim Arbeitsabend boten wir das Einscannen von Sterbebildchen an. Eine Reihe von Interessenten – auch Nichtmitglieder – kamen mit ihrem Fundus. Unterstützt wurden wir beim Einscannen von den Initiatoren Weilnböck, Freytag und Deuter. Herr Deuter erläuterte auch kurz die Erfassungsmaske.
Wegen Terminüberschneidung musste das „Lesen alter Schriften“ auf April verschoben werden. Stattdessen konnten am Stammtisch Neulingen Tipps gegeben und Lesehilfen geboten werden. Einige heute unbekannte Begriffe aus der Landwirtschaft, die in Briefprotokollen auftauchen, wurden diskutiert und geklärt.
In einem kurzweiligen Vortrag berichtete Herr Dr.-Ing. Heinzlmeir über den „Historischen Atlas von Bayern“, der von der Kommission für Bayerische Landesgeschichte herausgegeben wird. Er erläuterte Struktur und Aufbau der Einzelhefte, die im Laufe der Jahrzehnte an Umfang teilweise erheblich zugenommen haben. In der Reihe I wird jeweils ein bestimmtes Gebiet (oft das der früheren Landgerichte bzw. Landkreise) mit Herrschaftsentwicklung und (Hoch- bzw. Nieder-) Gerichtszugehörigkeiten sowie dem statistischen Teil (meist nach dem Stand von 1750/62) abgehandelt.
Zweck des Katasters war, eine gerechte und gleichmäßige Steuerverteilung zu schaffen. 1801 wurde das „Bureau de cadastre“ eingerichtet. Bis zum Erlass des Grundsteuergesetzes am 15.08.1828 wurde die Besteuerung nach einem „Steuerprovisorium“, einer Schätzung vorgenommen. Dieses Steuerprovisorium wird heute in den Staatsarchiven aufbewahrt. Die bei der Vermessung ermittelten Flächen wurden in Bonitätsklassen eingeteilt und klassifiziert. Der Nullpunkt des Koordinatensystems für die Vermessung ist die Mitte der Helmstange des nördlichen Frauenturms in München.
Am 19.10.1996 trafen sich um 10.00 Uhr im Hotel Goldene Gans in Oettingen knapp 20 Familienforscher aus dem Bereich Nordschwaben und Mittelfranken um neue Kontakte herzustellen. Viele der anwesenden Forscher hatten z. T. schon jahrelangen brieflichen Kontakt und besaßen nun die Gelegenheit, sich einmal persönlich kennenzulernen. So durften nach einer kurzen Begrüßung sich alle Anwesenden kurz mit ihrem Arbeitsbereich vorstellen. Neben langjährigen, professionell arbeitenden Forschern waren auch einige Neulinge anwesend, die sich hier Anregungen holten.