Großes Stammtischtreffen 2019 in Kaufbeuren - 18. Großer Schwäbischer Forscherstammtisch - 6. Regionaltreffen Süd der DAGV
Das große Stammtischtreffen fand am 06. April 2019 in Kaufbeuren im Gasthaus Belfort, Mindelheimer Straße statt. 38 Forscher/innen von 10 Vereinen und neun Stammtischen nahmen daran teil. Nach der traditionellen Vorstellungsstunde wurden Informationen und Erfahrungen ausgetauscht. Ein Teil der Gruppe nahm nach dem Mittagessen an einer Stadtführung teil. Herr Heider führte die Gruppe zur Kirche St. Blasius die 1319 vollendet wurde und unverändert gotisch erhalten ist. Weiter führte der Weg über die Stadtmauer, die mehrmals erhöht wurde. Bei der prima Übersicht konnte Herr Heider die Kirchen und Türme der Stadt erklären. Der 5-Knopfturm war der einzige dauerbesetzte Turm und „Feuerwehrturm“, bis vor drei Jahren war er bewohnt. Der Rückweg führte durch den Klostergarten, der ehrenamtlich als Meditationsgarten angelegt wurde und auch von Ehrenamtlichen gepflegt wird. Herr Heider erläuterte die Geschichte des Franziskanerklosters.
Parallel hielt Rudi Stiening im Lokal einen Vortrag über die Geschichte von Pforzen. Zuerst erklärte er die Namensentwicklung von Pforzheim zu Pforzen. Bei Bauarbeiten 2005 traten die Reste von 16 Grabhügeln, mehreren Bestattungen ohne besondere Hügel sowie Spuren einer alten Besiedelung zu Tage. Die Archäologen datierten die Funde in die Zeit um 1500 vor Christi. Auch aus der Hallstattzeit finden sich Grabhügel. Die Römerzeit hat natürlich auch Spuren hinterlassen. Weiter ging es durch die Geschichte mit alemannischen Reihengräbern, der größte Friedhof aus dieser Zeit im süddeutschen Raum. Neben der Geschichte der Bauten ging es natürlich auch um die Bevölkerung wie die niederen Adelsfamilien von Pforzen oder die Pforzener Ritter. Für Familienforscher interessant wird der Beginn der Matrikel (1616 die Sterbe-, 1620 die Heirats- und 1643 die Taufmatrikel. Sehr beeindruckend ist auch die Geschichte der Flößer (Getreide oder Kraut wurden nach Augsburg transportiert). Im Detail ging er auf die Kirche St. Valentin, die Klostermühle, die Wirtschaft „Zum goldenen Hirsch“ und die alte Schule ein. Die Säkularisation war ein Einschnitt, ebenso die Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Augsburg-Kaufbeuren, der Bau der Wasserleitung und die Stromversorgung aus der Hammerschmiede. Zuletzt zeigte er noch einige Bilder aus den 50er Jahren. Herr Wegele danke Herrn Stiening für den hochinteressanten Vortrag.
Nach der Stärkung mit Kaffee und Kuchen, übernahm Frau Scheller den allgemeinen Informationsteil. Unter anderem stellte sie die neue BLF-Internetseite und die Onlinesuche des Friedhofsprojektes vor. Ausführlich wies sie dabei auf die Bedeutung dieses Projektes hin. Sterbebilder von einer Person gibt es viele, Grabsteine nur einen. Es folgte eine kurze Diskussion über das Thema Urheberrecht, welches häufig mit dem Datenschutz verwechselt wird. Das Ehepaar Reinhardt stellte die Homepage von CompGen vor und die Möglichkeiten vor, z.B. die graphische Darstellung der Namen beim Verlustlistenprojekt.
Das nächste Treffen findet am 25. April 2020 voraussichtlich in Geislingen an der Steige statt.
Übersicht der Großen Schwäbischen Forscherstammtische
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