13. Nordschwäbisch-Mittelfränkisches Forschertreffen 2008 in Hohenaltheim
Am 27. September 2008 trafen sich 38 Familienforscher zum 13. Nordschwäbisch-Mittelfränkischen Familienkundetreffen in der "Taverne und Brauerei zum Straußenhof" in Hohenaltheim. Manfred Wegele übernahm wie immer die Begrüßung der zahlreichen Gäste, die in der Wirtsstube kaum Platz fanden.
Eine interessante Diskussion entspann sich bereits zu Beginn über das Thema, ob denn wirklich alle evangelischen österreichischen Zuwanderer nach dem 30-jährigen Krieg nach Franken und Schwaben Exulanten im Sinne von Glaubensflüchtlingen wären. Karl-Heinz Keller von der GFF, der diese Meinung standhaft vertrat, wurde jedoch von einigen anderen Forschern, die auch in gemischt-konfessionellen Gegenden und Orten arbeiten, darauf hingewiesen, dass es jede Menge katholische Zuwanderer aus Österreich in dieser Zeit gab, die auch katholisch blieben und dass sicherlich auch viele Menschen nicht nur religiöse Beweggründe hatten, sondern dass das nach dem Krieg stark entvölkerte Ries und Franken hier auch viele aus wirtschaftlichen Gründen anlockte.
Nach dem Mittagessen holte Pfarrer Wilhelm Imrich die Gruppe am Straußenhof ab und man begab sich in die Kirche. Pfarrer Imrich erläuterte die Geschichte des Dorfes und der Kirche, die Johannes dem Täufer geweiht ist. Besonders ausführlich ging er auf die Reichssynode vom September 916 ein, die am Anfang des Investiturstreites stand. Aus einer der ersten Vorläuferkirchen dürfte der uralte wuchtige Taufstein stammen, der sich heute noch in der Kirche befindet. Die heutige Kirche wurde um 1360 errichtet. Im Inneren und an der Außenmauer der geräumigen Kirche finden sich zahlreiche Epitaphien von Beamten der Fürsten von Oettingen-Oettingen und Oettingen-Wallerstein, aber auch von Fronhofbauern, Pfarrern und Müllermeistern.
Anschließend folgte eine historische Dorfführung von Gerhard Beck. Vor dem Straußenhof wurde die besondere Stellung des Fron- und Meierhofes als Königshof und Herberge der Synode von 916 betont. Die große Wirtschaftskraft des Bauernhofes lässt sich an der Feldgröße von 88 Hektar und der äußerst stattlichen Hofanlage und den Gebäuden ermessen. Zwischen der Kirche und dem Fronhof liegt auch die Thinglinde mit ihren umgebenden Steinen, auf denen früher die Gerichtsleute saßen. Unterhalb des Kirchberges liegt das 1711 erbaute fürstliche Schloss, das heute von der Familie Oettingen-Wallerstein bewohnt wird und daher nicht zugänglich ist.
Bei Kaffee und Kuchen klang der Tag gemütlich aus. Nebenbei konnte man in Dubletten stöbern, Neuigkeiten, Erfahrungen und Informationen austauschen.
(Gerhard Beck)
Übersicht der Nordschwäbisch-Mittelfränkischen Forschertreffen
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