In 270 Jahren von Schlesien nach Bayern. Ein Abriss einer Familienchronik
Die vorgetragene Familienchronik väterlicherseits beginnt 1701 in Breslau mit Georg Zimmer und schließt 1967 in München mit Torsten Zimmer. In dieser Zeitspanne waren die Familienmitglieder infolge politischer und wirtschaftlicher Umstände gezwungen, mehrmals ihre Wohnorte zu wechseln, wobei sie grenzüberschreitend weite Entfernungen zurücklegen mussten. Nach den drei Schlesischen Kriegen verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation im nun preußischen Schlesien. Der als Leinweber und Kattundrucker tätige David Zimmer (* 1741 in Breslau) wanderte deshalb in das böhmische Warnsdorf, einem über 200 km entfernten Weberort, aus.
Die beginnende Industrialisierung in der Weberei machte seinen Nachkommen jedoch schwer zu schaffen. Sie zogen weiter über Neuwelt-Harrachsdorf in Böhmen nach Lodz, das nach der Teilung Polens dem russischen Zaren unterstand und sich auf dessen Betreiben hin rasch zu einem Textilzentrum entwickelte. Nach der Einnahme von Lodz 1939 durch die Deutschen wurde die Mutter des Referenten 1944 mit den Kindern nach Eberswalde in der späteren DDR evakuiert. Erst 1952 gelang die Zusammenführung der Familie in Landshut, wo sich der Vater 1945 nach der amerikanischen Gefangenschaft niedergelassen hatte.
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