Fränkische Nachbarn - die GFF und ihre Aktivitäten
Herr Professor Dr. Schnabel, der Vorsitzende der Gesellschaft für Familienforschung in Franken (GFF, https://www.gf-franken.de/) erläuterte die Geschichte des Vereins, gegründet Ende 1921. Die Räume des GFF waren früher im Staatsarchiv Nürnberg im ehemaligen Kohlenkeller. Die Kooperation mit einem Staatsarchiv war, sowohl bei der GFF als auch beim BLF, eine für beide Seiten positive Angelegenheit. Der Verein trifft sich monatlich, die Gruppe „Exulantenforschung“ und die „Computerforschungsgruppe“ treffen sich ebenfalls einmal monatlich. Stammtische wie in „Bayern“ gibt es nicht, lediglich zwei Arbeitskreise in Ober- und Unterfranken. Das Forschungsgebiet erstreckt sich über den alten fränkischen Kreis, vernetzt mit dem Umland. Gegründet wurde der Verein als Bayerische Ortsgruppe des Vereins Roland zu Dresden (gegründet 1902). Seit über 20 Jahren widmet sich der Verein der Exulantenforschung. Viele Veröffentlichungen resultieren aus dieser Forschung. Die Zu- und Abwanderung, nicht nur Österreich betreffend, sondern auch Auswanderungen nach Übersee, werden seit vielen Jahren erfasst. Herr Bub hat für die GFF, als Nachfolgeprogramm für Genesis, das Programm GF-Ahnen entwickelt. Im Jahr 2000 erschien die erste CD, die dem Datenaustausch diente, seitdem kommt jedes Jahr eine neue CD mit dem Titel INDEX PERSONARUM heraus. Die Bibliothek verfügt über 20.000 Bücher (davon 1.800 OFBs) und 100.000 Aufsätze. Die neuen Räume verfügen über moderne Leseplätze und, da seit 20 Jahren Daten digitalisiert werden, über umfangreiche Digitalisate. Die Nachmittage mit den Forschungsmöglichkeiten an den Leseplätzen sind sehr gut besucht. Herr Professor Schnabel geht auf die steigenden Ansprüche der Forscher bei gleichzeitigem Rückgang der ehrenamtlich Engagierten ein.
Herr Hubrich, stellv. Vorsitzender GFF, sprach über die Projekte. Vor 25 Jahren wurde die Computergruppe gegründet und mit Genesis die GFF-Datenbank aufgebaut. Einmal jährlich wird ein Datenabgleich (2,9 Mio Datensätze) angeboten. Er erläuterte die Vorgehensweise des Datenabgleiches. Jeder Forscher kann seine Gedcomdatei einschicken und erhält dann eine Liste mit Übereinstimmungen mit anderen Forschern. Der Austausch zwischen den Forschern wird dadurch gefördert. Die Datenabgabe beim GFF ist zugleich eine Sicherung außer Haus. Die GFF-Datenbank ist nicht frei zugänglich. Herr Hubrich erläuterte die CD INDEX PERSONARUM mit dem Name-Finder. Das zweite Projekt ist das Digitalarchiv. Die zentralen Bestände des Archives werden eingescannt und entweder in GF-Ahnen eingegeben oder indiziert. Er stellte einige Bestände vor, z.B. Bestand Mägerlein, ca. 80 OFBs, oder digitale Mappen als PDF-Datei, z.T. verkartete Kirchenbücher, Karteikarten, meist ebenfalls Kirchenbuchverkartungen, Neubürger usw. aus den 30er und 40er Jahren. Danach ging er auf das Stoll-Familienregister (Dekanat Schwabach) und den Bestand Wendel-Archiv (H. Wendel aus Neustadt/Aisch hat Familienblätter erstellt) ein. Insgesamt stehen ca. 320.000 Seiten Digitalisate zur Verfügung.
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