Augsburger Malefikantenverzeichnisse
In Kooperation mit dem Stadtarchiv Augsburg werden die Malefikantenverzeichnisse digitalisiert und erfasst. Ein Malefikant (Maleficant) ist ein Missetäter, Übeltäter, Delinquent. In diesen Listen findet man die Namen von Deliquenten, das Vergehen und die Strafe. Die Verzeichnisse beginnen 1353 und reichen bis in die Mitte des 18. Jahrhundert. Man findet natürlich nicht nur Augsburger, sondern Personen aus dem ganzen Land, sogar aus Amsterdam wurde ein Mann in Augsburg verurteilt:
1751: Wurden 2 Juden einer Nahmens Hirsch Moßes von Amsterdam gebürtig, 45 Jahr und der andere Lebenau Hertz von Fürth gebürtig, 17 Jahr alt, ihrer beeden Vorgeben nach, wegen begangenen Diebstählen wovon bey dem ersten 751 fl, bei dem andern aber auf 16 fl der Diebstal sich belauffen hat, auf den Pranger aus gestellet, beyde gebrandmarcket, der erste darnach mit Ruthen wohl empfindlich ausgehauen, dem andern aber die Ruthe in den Nacken gestecket und die Stadt und dero Gebiet samt dem Schwäbischen Creiß auf ewig verwießen.
1708: Ward mit dem Strang gericht, Barthel Stix von Hinterbuch 30 Jahr an wegen 114 Diebstähl/Dießer hat da er schon auf der Leiter gestanden eine Vermahnung an die Eltern gethan, daß sie ihre Kinder beßer ziehen sollen, u: die Kinder in keine schlimmen Gesellschafft begeben sollen.
Die Transkriptionen können in der Digitalen Bibliothek durchsucht werden (nur für BLF-Mitglieder).
- Sabine Scheller (zum Kontaktformular)
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