Groß war die Freude, als im Jahre 2020 auch die Kirchenbücher der 904 Pfarreien des Bistums Augsburg bei Matricula kostenlos unter dem Dach von ICARUS online gestellt wurden, gerade rechtzeitig für die Corona-geplagte Forschergemeinde, die zuhause "eingesperrt", nun wenigstens online forschen konnte.
Um die Benutzerfreundlichkeit zu optimieren, hat der Förderverein ICARUS4all zusammen mit der Bezirksgruppe Schwaben des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde ein Crowdsourcing-Projekt mit einem Team aus 12 bis 15 Personen gestartet, um die Zugriffsmöglichkeiten auf die Startseiten der einzelnen Matrikeltypen in den Kirchenbüchern bequem mit einem Klick zu erreichen. Neben Taufen, Eheschließungen und Sterbefällen verstecken sich nicht selten darin auch wichtige weitere Einzelkapitel an unerwarteten Stellen, wie Jahrtagsstiftungen, Impflisten, Pfarrerlisten, historische Aufzeichnungen, uneheliche Geburten, kirchliche Erlasse etc.; diese wurden alle aufgespürt und unter dem Buchsymbol mit der entsprechenden Seitenzahl angezeigt.
Frau Reißer forscht seit längerem zu den Gedenktafeln der napoleonischen Kriege Anfang des 19. Jahrhunderts. Zuerst sprach sie über den Beginn des Krieges und wie viele Soldaten aus dem Oberdonaukreis (rund 36.000 Infanteristen, Kavalleristen und Reserve) daran beteiligt waren. Nahezu jedes kleine Dorf war aufgerufen, Burschen für die Armee zu stellen. Es gab die Möglichkeit des Freikaufes, doch das konnten sich die Wenigsten leisten.
Nach der gespendeten Brotzeit (der Dank geht an Josef Hummel für die großzügige Spende) sprach der Leiter der Bezirksgruppe kurz über den Genealogentag am letzten Oktoberwochenende in Kleve. Anmeldungen sind jederzeit möglich. Der BLF ist mit einem Stand vertreten, den Frau Scheller und Herr Wegele betreuen. Der Genealogentag 2024 findet in Berlin statt.
Die Fragen der Anwesenden wurden kompetent beantwortet. Gezeigt wurde die Digitale Bibliothek auf der Homepage, wie die Anmeldung funktioniert, wie in PDF-Dateien gesucht werden kann usw. In kleinem Kreis fiel es leichter, Fragen zu stellen. Das Interesse an den digitalen Angeboten war groß, ebenso die Erläuterung was eine Leichenpredigt ist, was man in den Schuljahresberichten findet usw.
Dieser äußerst interessante Vortrag war schon beim Deutschen Genealogentag in Tapfheim im September letzten Jahres ein Programmpunkt, allerdings nur als Präsenzvortrag. Der soll nun auf diese Weise einem größeren Publikum nochmals angeboten werden.