Einem Abriss der Geschichte deutscher Besiedlung ungarischer Gebiete vom Beginn der Christianisierung im 9. Jh. (mit Rückschlägen durch Ungarn und Türken) über die Kreuzzüge bis zu den Türkenkriegen folgte eine gründliche Behandlung der Besiedelung der von den Türken leer hinterlassenen Gebiete.
Ziel war zunächst die umfangreiche Ausstellung zum Thema Auswanderung: "Good Bye Bayern - Grüß Gott America", arrangiert in Nördlingen vom Haus der Bayerischen Geschichte. Durch einen Vortrag von Frau Dr. Hamm (13.5.2004) waren wir bereits gut darauf vorbereitet. Während der Fahrt berichtete uns Herr Bub noch manches Interessante aus der Geschichte von Nördlingen und von den dortigen Sehenswürdigkeiten.
Dr. Margot Hamm, Haus der bayerischen Geschichte Augsburg
Ursachen für die Auswanderung aus Unter- und Mittelfranken, der Pfalz und Schwaben wurden dargelegt (18. Jh. bis heute). Der Behördenweg wurde erklärt, aber auch, dass etwa 40 % illegal ausgewandert sind und daher in den Amtsunterlagen meist fehlen.
Der Vortrag war auch als Vorbereitung auf den Besuch der Ausstellung in Nördlingen zu sehen.
Herr Andreas Pfuhl, ein Kenner der Besiedlung von Südosteuropa, führte uns zu den Spuren der Donauschwaben und in die Batschka und das Banat; wir hörten über die Besiedlung des Gebietes im 18. Jahrhundert. Es wurde über die wechselvolle Geschichte der Bewohner und ihres Schicksals berichtet, wie auch von der heutigen Aufarbeitung der Familiengeschichten. Die Präsentation familienkundlicher Literatur und die anschließend lebhafte Aussprache rundeten den eindrucksvollen Vortrag ab.
Es wurde berichtet über den interessanten Lebenslauf des Thürriegel, der als Gerichtsschreiber in Mitterfels begann und über Stationen in verschiedenen Armeen zum Spanischen Königshof führte. Dort wurde sein Organisationstalent erkannt und der König beauftragte ihn 1763 als Anwerber, Handwerker und Bauern für die durch die Kolonisation verlassenen Gebiete entlang der Königsstraße von Sevilla nach Madrid zu rekrutieren.
Der Referent merkte an, dass seine Beschäftigung mit dem Thema auf eine Bitte von Herrn Trurnit zurückgehe und nicht auf eigene Betroffenheit. Zunächst wurde von ihm das geschichtliche Umfeld der Reformation und der darauf folgenden Gegenreformation umrissen und die zugehörige Rechtsentwicklung im Heiligen Römischen Reich bis zum Westfälischen Frieden dargestellt. Entstehung und Verbreitung des Protestantismus im geistlichen Fürstentum Salzburg wurden näher beschrieben und die Maßnahmen zur Rekatholisierung beleuchtet.
Herr Alkofer berichtete von seinen Forschungen hinsichtlich einiger Brüder seines Urgroßvaters, die nach Amerika ausgewandert waren. Im Jahre 2011 besuchte er deren Nachkommen auf einer Rundreise durch mehrere US-Bundesstaaten. Neben Familienbildern zeigte er auch touristische Reiseeindrücke.