Elisabeth Handle-Schubert, Haus der Bayerischen Geschichte/Augsburg, stellte die Aspekte der Bayerischen Landesausstellung 2014LUDWIG DER BAYER – WIR SIND KAISER! in Regensburg vor.
Unser Vereinsausflug ging zur Bayerischen Landesausstellung nach Regensburg. Gut vorbereitet durch den Vortrag von Frau Handle-Schubert, besuchten wir zuerst die Ausstellung in der ehemaligen Dompfarrkirche St. Ulrich. Hier wurde die Zeit Ludwig des Bayern aus dem Blickwinkel der Bischof- und Bürgerstadt Regensburg an Hand von Exponaten und einem Film über den Bau des Domes dargestellt.
Die Forscherwerkstatt bot den Teilnehmern die Möglichkeit, Fragen zu genealogischen Problemen und Genealogieprogrammen zu stellen und sich beim Entziffern von schwierigen Textstellen in alten Schriften helfen zu lassen. Außerdem wurden mitgebrachte Sterbebilder eingescannt.
Die berichtenswerte Geschichte von Schwäbisch Hall stand am Anfang des Vortrags. Da diese Stadt vor allem durch die Salzgewinnung reich wurde, führte der Vortragende hierzu einiges aus. Bei den Vorfahren des Referenten handelt es sich um seine Finckh-Ahnen und die Vorfahren der in Schwäbisch Hall angeheirateten Frauen. Sie lassen sich auf Grund einer guten Quellensituation, auf die näher eingegangen wurde, sehr weit zurückverfolgen.
Welche Schätze in den Einträgen der kirchlichen Matrikelbücher verborgen sein können, veranschaulichte die Ausstellung des Diözesanarchivs München und Freising „Leben Lieben Sterben. 450 JahrePfarrmatrikeln“. In ausgewählten Originalen wurden die Matrikeln (lat. matricula = Verzeichnis, Register) nicht nur mit ihrer Entwicklung in Altbayern seit dem Konzil von Trient im Jahr 1563 und ihren verschiedenen Gattungen präsentiert, sondern auch als wertvolle Quelle für wissenschaftliche Fragestellungen (Heiratsalter, Heiratsradius, Kindersterblichkeit usw.).
1785 stürzte Fanny von Ickstatt, Angehörige einer bekannten Münchner Familie, vom Nordturm der Frauenkirche in den Tod. Der rätselhafte Sturz der Siebzehnjährigen sorgte für großes Aufsehen weit über Bayerns Grenzen hinaus. Ob es ein tragischer Unfall gewesen ist, wie ihre einflussreiche Familie hartnäckig das Ereignis darzustellen versuchte, oder Selbstmord, blieb ungeklärt. Bei ihren Nachforschungen über Fanny von Ickstatt entdeckte Frau Dr. Leonhard im Stadtarchiv München ein bisher unbekanntes Dokument eines Zeitzeugen.
Die im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in die Stadt zugezogenen Personen wurden in den polizeilichen Meldebögen, Laufzeit von ca. 1800-1925, erfasst. Die Meldebögen enthalten persönliche Daten, Steuerlisten sowie Angaben über Beruf und Wohnsitze des Meldepflichtigen. Sie sind die Vorläufer der Einwohnermeldekartei. Diese bis 1978 reichende Kartei unterliegt wie die polizeilichen Meldebögen dem Melderecht mit einer Sperrfrist von 55 Jahren nach dem letzten Eintrag.
Bei dem Workshop, der von 10 bis 16 Uhr durchgeführt wurde, standen als Vortragende und zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung: Gerhard Rolle, Helmuth Rehm, Hans Niedermeier sowie zeitweise Werner Bub. Der Workshop gab den Teilnehmern Anregungen zur Gestaltung einer Familienchronik und informierte über die mögliche Hilfestellung durch den Editierservice. Sie beantworteten vor allem die Fragen: Wie bereite ich meine Forschungsergebnisse für eine Chronik auf? Was soll die Familienchronik beinhalten, und wie gliedere ich sie sinnvoller Weise?