Vorstellung Bayerische Landesausstellung 2011 "Götterdämmerung - Ludwig II. und seine Zeit"
Dr. Barbara Kink ging im Rahmen der Bayerischen Landesausstellung 2011 "Götterdämmerung - Ludwig II. und seine Zeit" auf das ereignisreiche Leben und Wirken des "Märchenkönigs" ein.
Als Thronfolger wuchs Ludwig in einer "Parallelwelt" auf. Durch den plötzlichen Tod seines Vater mit nur 18 Jahren kam Ludwig II. 1864 an die Regierung - in einem kriegerisches Zeitalter: 1866 verlor Bayern an der Seite Österreichs gegen Preußen, 1871 siegte es an der Seite Preußens gegen Frankreich, verlor aber gleichzeitig seine Selbstständigkeit.
Von der Realität enttäuscht, errichtete sich Ludwig II. eine Gegenwelt. Im Theater begegnete er den von ihm verehrten historischen Gestalten und Mythen. Seine Schlösser beschworen die Vergangenheit von Mittelalter und Absolutismus. Seine Schlösserprojekte wurden für Ludwig zur eigentlichen Realität, Ausdruck seines geistigen Lebens und Orte seiner hohen Idee vom Königtum.
Sein Königreich war anders und fremd, katholisch und urwüchsig, bewundert und verachtet, fügte es sich nur widerwillig in den uniformierten Einheitsstaat. Dabei brach es die Dämme in die moderne Zeit: Zukunftsweisende Erfindungen, vor allem in Chemie und Elektrizität, führten Bayern an die Spitze des Fortschritts.
Das Bild des strahlenden Monarchen wurde überschattet von Gerüchten über Schulden und Geisteskrankheit. Die Absetzung schien der letzte Ausweg. Mit dem rätselhaften Tod des Königs am 13. Juni 1886 im Starnberger See endet das Drama.
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