24. Nordschwäbisch-Mittelfränkisches Forschertreffen 2019 in Hechlingen
Am 28. September 2019 trafen sich im Gasthaus „Forellenhof“ in Hechlingen am See 31 Familienforscher zum traditionellen Nordschwäbisch-Mittelfränkischen Familienforschertreffen zum Erfahrungs- und Informationsaustausch. Dies war bereits das 24. Treffen dieser Art an wechselnden Orten. Manfred Wegele, BLF-Vorsitzender, übernahm wie immer die Begrüßung der Teilnehmer und die Moderation der Veranstaltung. Er dankte Gerhard Beck (u.a. Archivar der Fürstl. Archive Harburg, Autor von ca. 20 Ortsfamilienbüchern, neuer Vorsitzender des Vereins Rieser Kulturtage), dem Initiator der Treffen, für die Organisation und für sein jahrelanges Engagement.
Vor der üblichen Vorstellungsrunde (jeder Teilnehmer stellte sich, sein Forschungsgebiet und laufende Projekte vor), sprach Gerhard Beck über das geplante Programm, der Führung durch Herrn Dekan Werner Kugler in der Kirche von Ostheim.
Während der Vorstellungsrunde wurden einige Neuigkeiten besprochen, u.a. hat das Bistum München-Freising inzwischen die Kirchenbuchbestände online gestellt.
Nachdem die Frage, wie man Veröffentlichungen günstig erstellen kann aufkam, stellte Frau Scheller die Möglichkeiten der Druckerei Frick (https://www.online-druck.biz) vor. Vorteile sind die Fadenbindung, günstige Preise auch bei kleinen Auflagen und dass man alles online berechnen kann. Anschließend führte sie die digitalen Projekte des BLF, vor allem das neue Schuljahresberichteprojekt, vor. Aus ganz Deutschland, aber auch im benachbarten Ausland gibt es Schuljahresberichte mit Schüler- und Lehrerlisten. Der Bestand der Bibliothek Schwaben in Augsburg (über 6.000 Hefte) wird von einem Scanteam systematisch digitalisiert. Das Friedhofsprojekt wurde inzwischen online gestellt, kann durchsucht werden und im Mitgliederbereich werden bestimmte Bilder (wegen des Urheberrechtes nur Denkmale, Epitaphien und Kriegerdenkmale) angezeigt. Jeder kann bei dem Projekt mitmachen, es gibt auch die Möglichkeit eigene oder lokal begrenzte Bestände mit einem eigenen Zugang einzugeben. Anschließend führte Herr Bauer den Inhalt des Mitgliederbereiches der GFF vor. Herr Wegele verteilte eine Linkliste für online verfügbare Kirchenbücher und Internetangebote. Archion ist das Internetportal, welches die evangelischen Kirchenbücher aller Pfarreien Zug um Zug online stellt.
Führung in der Pfarrkirche St. Maria Ostheim durch Dekan Werner Kugler
Zuerst sprach Dekan Kugler über die Geschichte der Kirche, die im 14. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut und um 1900 durch einen Seitenanbau erweitert wurde. Dabei wurden die Fresken entdeckt und restauriert. Von der ehemaligen Marienkirche mit dem Marienaltar ist nichts mehr erhalten. Der Altar wurde an einen Juden verkauft und ist seither verschwunden. Eine Besonderheit ist das buntglasierte Ziegeldach des Turmes. Der neugotische Altar wurde 1837 errichtet. Im Jahre 1986 brannte die Kirche, vermutlich durch einen technischen Defekt, ab. Sie wurde nicht neu gestaltet, sondern so wie zuvor aufgebaut. Das Archiv der Gemeinde (gelagert auf dem Dachboden der Kirche) ging bei diesem Brand komplett verloren. In der Kirche befinden sich einige sehr interessante Epitaphe. Die Werke des berühmten Eichstätter Bildhauers Loy Hering sind bemerkenswert. Herr Dekan Kugler erläuterte anhand der Epitaphe die Geschichte des Ortes, der von den Herren von Ostheim an die Herren von Rechenberg überging. Anschließend sprach Herr Beck über die Geschichte von Ostheim, den Bauernkrieg und die wichtigsten Gebäude wie der alten Tafernwirtschaft, das Amtshaus von 1627 und den Meierhof. Beim Bauernaufstand (ca. 8.000 Personen) wurde der Oettinger Graf von den Bauern verhaftet, danach zogen die Bauern weiter nach Auhausen und plünderten das Kloster. Auf dem Weg nach Heidenheim wurden die Bauern von den Markgräfl. Soldaten gestellt und der Aufstand wurde niedergeschlagen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg siedelten sich zahlreiche luth. Exulanten aus dem „Ländlein ob der Enns“ an.
Nach der Führung sprach Herr Bauer über die neuesten Veröffentlichungen der GFF. Herr Wegele brachte zwei Kisten Ortsfamilienbücher von Nordschwaben zum Stöbern mit. Das Angebot wurde rege genutzt.
Bei Kaffee und Kuchen klang der Tag gemütlich im Gasthaus aus. Nebenbei konnte man in Dubletten stöbern, Neuigkeiten, Erfahrungen und Informationen austauschen.
Übersicht der Nordschwäbisch-Mittelfränkischen Forschertreffen
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