Alte Berufe: Bader - Badwesen
Nach einer allgemeinen Einführung in das Badwesen mit seinen unterschiedlichen Ausprägungen in der Stadt und auf dem Land, die sich seit dem Mittelalter entwickelt haben, berichtete Herr Heinz Bauer vom Badergeschäft in Abensberg. Dort ist ein Bader seit 1600 nachgewiesen (Badhaus zum Karmeliter). Über Jahrhunderte gab es zwei Badhäuser. Anton Widmann, Wundarzt und Chirurg, erwies sich nach der "Schlacht von Abensberg" 1809 gegen Napoleon als "rettender Engel" für viele der verwundeten Soldaten. Später war Tobias Hotz Lehrherr von Peter Bauer, der die Bader- und Friseur-"Dynastie" Bauer begründete, die seither in der vierten Generation besteht. Peter Bauer betrieb auch Augen- und Zungendiagnose sowie Urinbeschau.
Anhand vieler historischer Instrumente aus Familienbesitz veranschaulichte Heinz Bauer die Tätigkeit des Baders, aus der sich das Friseurwesen entwickelt hat. Als Beispiele von Baderfamilien im ländlichen Bereich der Oberpfalz wurde zum einen Karl Dubois vorgestellt, der 1774 durch Heirat nach Möning (Lkr. Neumarkt i. d. OPf.) kam - seine Herkunft ist bisher unbekannt - zum anderen die Familie Scheffer, die zwischen Painten und Velburg "pendelte" und in beiden Orten Bader stellte.
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